Viele deutsche Firmen haben die Notwendigkeit der Digitalisierung mittlerweile erkannt – ergreifen aber keine Maßnahmen. Sie warten laut einer neuen IDC-Studie ab, wo eigentlich schnelles Handeln gefragt wäre.
Die Digitale Transformation gewinnt immer stärker an Fahrt und fordert deutsche Unternehmen jeder Größe zum Handeln auf. Mittlerweile scheint dieser gesellschaftliche Wandel in der Wirtschaft angekommen zu sein. Laut einer im Auftrag von Microsoft und von IDC durchgeführten Studie sehen sich zwei von drei Unternehmen in Deutschland auf Augenhöhe mit ihren Wettbewerbern und bewerten ihr eigenes Tun und Handeln in Hinblick auf die Digitalisierung positiv. Ein tatsächlicher Grund zum Jubeln soll allerdings ausbleiben. „Die Ergebnisse des IDC Benchmark Assessments zeigen, dass die Unternehmen ihren Reifegrad in Summe aktuell überschätzen“, sagt Lynn-Kristin Thorenz, Associate Vice President, Research & Consulting, bei IDC. „Auch, wenn immer mehr Organisationen die Notwendigkeit der Digitalen Transformation erkennen, so zeichnet das IDC Benchmark Assessment ein eher ernüchterndes Bild.“ Unternehmen müssten jetzt handeln, um den Anschluss nicht zu verpassen.
Bisher soll die Aufbruchsstimmung aber in vielen Fällen noch ausbleiben. Laut der Studie steht jedes fünfte Unternehmen der Digitalisierung noch abwartend gegenüber, ist damit ein sogenannter Digital Resister. Zwar hätten 64 Prozent die Notwendigkeit zum Handeln erkannt und erste Projekte gestartet, aber lediglich 16 Prozent der 200 befragten Firmen und Organisationen würden die Transformation leben und damit Vorreiterpositionen im Markt einnehmen.
IDC erklärt, dass Unternehmen verschiedene Geschwindigkeiten an den Tag legen. Demnach gehen 84 Prozent der befragten ihre Digitale Transformation gerade erst an und setzen einzelne Initiativen um. Die digitalen Vorreiter gewinnen hingegen einen Vorsprung zum Wettbewerb und erschließen neue Märkte. „Schnelligkeit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in der digitalen Welt“, heißt es seitens der Analysten.
Grundlage dafür soll eine flexible und skalierbare IT-Infrastruktur sein, die wiederum die Verknüpfung und Automatisierung von Prozessen über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht. „Mit den häufig noch vorhandenen, gewachsenen IT-Ressourcen lässt sich die Digitale Transformation der Unternehmen und Geschäftsfelder nur unbefriedigend umsetzen“, so die Marktforscher von IDC. Sie raten den Unternehmen dazu, die Modernisierung der konventionellen Systeme zügig anzugehen.