Huawei ist auch im vergangenen Jahr enorm gewachsen. Besonders das europäische Geschäft hat deutlich zugelegt. Um sich aber weiter an der ITK-Spitze zu etablieren, muss das chinesische Unternehmen mehr regionale Partner gewinnen.
Huawei ist weiterhin auf steilem Wachstumskurs. Das belegen die aktuell veröffentlichten Geschäftszahlen des vergangenen Jahres. Demnach ist der Umsatz im Vergleich zu 2013 um mehr als 20 Prozent auf 288,2 Milliarden Yuan (46,5 Milliarden US-Dollar) gestiegen. Der Nettogewinn legte um 32,7 Prozent auf 27,9 Milliarden Yuan (4,5 Milliarden US-Dollar) zu. Für das chinesische Unternehmen sind das einige gute Gründe, um die Messlatte noch etwas höher anzulegen. »Huawei strebt danach, der weltweite Spitzenreiter der ITK-Industrie zu werden«, sagt Hu Houkun, CEO bei Huawei.
Trotz des enormen Wachstums hat das Unternehmen bis zu diesem Ziel noch einen langen Weg zu gehen. Denn aktuell macht das Carrier-Geschäft einen Großteil der Umsätze aus. 2014 waren es 192,1 Milliarden Yuan mit einem Wachstum von 16,4 Prozent. Aber auch die anderen Bereiche legten deutlich zu. So brachte es das Consumer-Business des chinesischen Herstellers, das sich hauptsächlich auf Smartphones und Tablets stützt, auf 75,1 Milliarden Yuan und ein Wachstum von 32,6 Prozent. Das Enterprise-Geschäft liegt noch bei 19,4 Milliarden Yuan, konnte aber ebenfalls um 27,3 Prozent zulegen. Gerade dieser Unternehmenszweig hat sich besonders in Deutschland seit 2012 enorm entwickelt. »Vor zwei Jahren hatten wir hierzulande noch eine Brand-Awareness von 16 Prozent und das ist für eine Weltmarke mit 150.000 Mitarbeitern sicher keine tolle Position, um Enterprise-Business zu betreiben«, erklärt Jörg Karpinski, Sales Director Germany der Enterprise Business Unit bei Huawei. »Heute haben wir eine Brand-Awareness von über 60 Prozent. Jeder weiß mit dem Namen Huawei etwas anzufangen und dass er in die IT-Welt gehört.«
Das lokale Wachstum belegen auch die Jahreszahlen. Im EMEA-Raum konnte sich Huawei um 35 Prozent auf 101 Milliarden Yuan steigern. Damit liegt das Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika mittlerweile fast gleichauf mit dem des Heimatmarktes. In China brachte es das Unternehmen mit einem Wachstum von 31,5 Prozent auf 108,9 Milliarden Yuan. Der amerikanische sowie der asiatisch-pazifische Raum spielen hingegen eine untergeordnete Rolle. »Wir sind eines der weltweit am schnellsten wachsenden Unternehmen überhaupt. Wir sind einer der letzten Hersteller, der noch eine sehr starke Gewichtung auf eigene Entwicklungen legt«, so Karpinski gegenüber CRN. Mehr als 80 Prozent der Lösungen kämen aus eigener Entwicklung. »Jeder weiß, er wird in den nächsten zwei Jahren kaum an uns vorbeikommen – ob im Routing- oder im Switching-Bereich, im Storage- und IT-Umfeld«, so der Vertriebsleiter. Aber nicht nur die bestehenden Produktfelder nehmen weiter Fahrt auf. Auch neue Bereiche sollen mit dem Erfolgsschwung hinzukommen. »Wir haben die Kraft, in den kommenden zwei bis drei Jahren noch andere Bereiche zu adressieren«, erklärt Karpinski. Huawei sei derzeit in einer extrem positiven Lage und dieses Momentum sollten auch Partner nutzen.