Firmen und Behörden mit eigener E-Mail-Infrastruktur haben die Möglichkeit, sich über den TÜV Rheinland als E-Mail-made-in-Germany-Partner zertifizieren zu lassen, um ebenfalls sicher mit Endkunden oder Geschäftsfreunden kommunizieren zu können. Als unabhängige Dritte prüfen die Experten, ob Interessierte die notwendigen technischen, organisatorischen und prozessualen Sicherheitsanforderungen der Brancheninitiative erfüllen. Grundlagen sind sicherheitstechnische Anforderungen aus den E-Mail-made-in-Germany-Vorgaben und der internationale Standard für Informationssicherheit ISO/IEC 27001. Darüber hinaus werden technische Richtlinien des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie das Telekommunikationsgesetz (TKG) in seiner jeweils gültigen Fassung berücksichtigt.
„Selbstverständlich prüfen wir in diesem Zusammenhang auch, ob die Organisation sichere Verschlüsselungsprotokolle verwendet und ob sie in der Lage ist, Sicherheitslücken zu erkennen und schnell zu beheben“, sagt Björn Haan, Geschäftsführer der TÜV Rheinland „i-sec“, der auf Informationssicherheit spezialisierten Gesellschaft von TÜV Rheinland. Kann ein Bewerber nachweisen, die sicherheitstechnischen Anforderungen zu erfüllen, vergeben die Fachleute das Zertifikat. Das Prüfsiegel hat eine Laufzeit von drei Jahren, im zweiten und dritten Jahr erfolgt jeweils ein Monitoring. „Wer eine Nachricht mit dem Signet ‚E-Mail made in Germany‘ versendet oder erhält, kann sicher sein, dass für Übertragung und Verarbeitung ein höheres Niveau in Datenschutz und Datensicherheit gilt als bei herkömmlichen E-Mails mit Speicherung außerhalb Deutschlands“, betont Björn Haan. „In puncto sicherer Kommunikation ist das auf jeden Fall ein Gewinn.“
Positives Echo
In einer repräsentativen Untersuchung des Marktforschungsinstituts „YouGov“ äußerte sich eine breite Mehrheit der Befragten positiv zu „E-Mail made in Germany“. Rund 58 Prozent betrachten die Initiative als sehr hilfreich, weil sie nicht möchten, dass unbefugte Dritte ihre E-Mails mitlesen können. 46 Prozent der Nutzer begrüßen den Vorstoß, weil sie selbst nicht über das nötige technische Know-how verfügen, um für eine verschlüsselte Kommunikation zu sorgen. Fast jeder Fünfte (17 Prozent) meint, dass das Angebot eine sinnvolle Ergänzung zu PGP oder ähnlich Lösungen zum Chiffrieren von Mail-Inhalten ist. 10 Prozent schätzen „E-Mail made in Germany“ insbesondere aus Gründen der Bequemlichkeit: Das Installieren zusätzlicher Software und der bei anderen Verfahren erforderliche Austausch der entsprechenden Schlüssel ist ihnen zu kompliziert.