Trotz Hype

Internet der Dinge lässt noch viele Fragen offen

27. August 2014, 12:47 Uhr | Wolfgang Klimt, Bereichsleiter Delivery bei Consol

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Akzeptanz durch Verbraucher

Neben den technischen Voraussetzungen spielt beim Internet der Dinge aber auch noch die Akzeptanz durch den Verbraucher eine wichtige Rolle. Einen Aspekt sollte man dabei besonders beachten. Momentan geht der Trend dahin, Daten in großen Rechenzentren zu sammeln und zu verarbeiten. Bedingt durch die Vorgehensweise großer Internet-Konzerme erwarteten die Verbraucher dabei bislang, dass diese Cloud-Services kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Dabei übersahen sie oftmals, dass ihre Informationen selbst die eigentliche Ware sind, um die es geht. Aus ihnen lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die kommerziell genutzt werden können. Im Klartext: Der Anbieter verdient mit den Informationen Geld, ohne die Informationsgeber daran zu beteiligen. Erst die NSA-Affäre und die großflächigen Accountdiebstahl-Vorfälle der letzten Monate führen hier langsam zu einem Umdenken und ermöglichen in der Zukunft neue Geschäftsmodelle, in denen die Verbraucher wieder bereit sind, im Gegenzug für die Privatheit ihrer Daten auch Geld für solche Dienste auszugeben. Alternativ könnten die Provider die Nutzer gezielt für die Freigabe ihrer Daten am dadurch erzielten Gewinn beteiligen, eventuell sogar in mehrstufigen Modellen, bei denen die Beteiligung von der Menge der freigegebenen Daten abhängt. Solche Modelle könnten für einen Akzeptanzschub für neue Anwendungen und das Internet der Dinge insgesamt sorgen.

Hybrid-Trend: Home-Server und Cloud

Ich glaube dennoch, dass die Datenhaltung in vielen Bereichen – vor allem aber im häuslichen Umfeld – zurück in dezentrale, kleine Home-Server wandert, begünstigt vor allem durch die rasant steigende Leistung extrem stromsparender, sehr preisgünstiger und kompakter Computersysteme. Der Raspberry Pi und vergleichbare Plattformen zeigen hier, was technisch für den Preis eines guten Abendessens inzwischen möglich ist. Ein solcher Homeserver kann problemlos als Zentrale für alle Geräte dienen, die zum persönlichen Umfeld gehören, egal wo diese sich gerade befinden, und dem Besitzer via Internet von beliebigen Orten der Welt aus ermöglichen, deren Zustand zu überwachen und sie zu steuern. Aus der Cloud werden dann nur noch die Informationen bezogen, die bei der Verarbeitung der lokalen Daten und der Steuerung der lokalen Geräte zusätzlich benötigt werden. Und dies genau in dem Maße, wie es der Verbraucher für nötig und sicher hält. Das könnten etwa die Daten der Wetterprognose sein, die in die Steuerung der Heizung mit einfließen oder der automatische Start der Waschmaschine oder anderer Geräte, wenn der Strom gerade besonders günstig ist (Stichwort Smart-Grid).

Fazit

Abschließend lässt sich sagen: Auf dem Weg zum Internet der Dinge müssen noch viele technische, rechtliche und vielleicht auch psychologische Steine aus dem Weg geräumt werden. Ich gehe davon aus, dass die Klärung aller offenen Fragen und die Entwicklung wirklich allgemeinverständlicher und massentauglicher Bedienkonzepte noch fünf bis zehn Jahre in Anspruch nehmen wird. Das Internet der Dinge steckt also noch in den Kinderschuhen. Sind aber erst einmal alle Probleme gelöst und Bedenken ausgeräumt, wird das Internet der Dinge die nächste digitale Revolution anführen, sich fest in unseren Alltag integrieren und unser Leben in vielen Bereichen positiv unterstützen. Die Industrie ist dem privaten Bereich da schon einige Schritte voraus.

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