Internet of Things

IoT trifft die virtuelle Realität

8. Juli 2016, 14:19 Uhr | Autor: Jim Heppelmann / Redaktion: Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Es ist Zeit für Augmented Reality

Die Anzahl der Einsatzmöglichkeiten von AR in den Unternehmen ist nahezu unbegrenzt. So kann man mit AR die Produktentwicklung validieren, indem man digitalen Entwurf und physikalisches Produkt vergleicht. Man kann Anzeigetafeln ergänzen, um den Betrieb der Produkte zu überwachen. Produkte können mit Steuerungen versehen werden, ohne dass diese direkt sichtbar sind. AR kann bei der Einweisung neuer Anwender von Produkten in Betrieben genutzt werden. Oder sie kann dazu dienen, den Produkteinsatz zu optimieren.

Heute muss ein CAD-Anwender Maus und Tastatur bedienen, um unterschiedliche Perspektiven eines Modells zu bekommen. Wäre es nicht großartig, wenn er das Modell in seiner wirklichen Größe direkt bei sich im Büro sehen würde? Man könnte herumgehen und es mit dem mobilen Gerät in der Hand oder auf dem Kopf aus jedem Blickwinkel betrachten. Und wäre es nicht spannend, das Modell von innen heraus sehen zu können? Als ob man per Teleporter einen virtuellen Flug innerhalb des Modells unternimmt? Mithilfe von erweiterter und virtueller Realität wäre der CAD-Anwender dazu in der Lage.

Benutzerhandbücher sind ein weiteres Beispiel. Niemand liest so etwas wirklich gerne. Mit AR werden die erforderlichen Anweisungen Schritt für Schritt direkt auf den jeweiligen Gegenstand projiziert. Sperrige Handbücher sind passé. Damit reduziert sich automatisch auch der Ausbildungsbedarf, denn die AR-Instruktionen können als virtueller Assistent dienen, der jederzeit die notwendigen Trainingsmaßnahmen bietet.

Für Kunden ist eines offensichtlich: Services bedeuten den Durchbruch im Internet der Dinge und AR liefert Funktionalitäten für den Durchbruch bei den Services. Produkte werden zunehmend komplexer, die Service-Teams zunehmend älter – und nehmen ihr wichtiges Erfahrungswissen oft in den Ruhestand mit: Die daraus resultierende Herausforderung, das Know-how für einen erfolgreichen  Außendienst zur Verfügung zu stellen, besitzt für die Service-Organisationen höchste Priorität. Hier kann AR einen entscheidenden Beitrag leisten.

Erweiterte Realität im Unternehmen

Das Szenario ist leicht vorstellbar: Ein Servicetechniker fährt zu einem mit IoT-fähigen Geräten ausgestatteten Kunden, die nun gewartet werden müssen. Im Gepäck: ein Tablet. Mit diesem scannt er vor Ort ein Gerät nach dem anderen ein und erhält – dank individueller Kennzeichen wie der Seriennummer – zunächst ein genaues digitales Abbild dieses Geräts, einen sogenannten digitalen Zwilling. Doch damit nicht genug: Die Sensoren im Gerät versorgen ihn mit Echtzeit-Informationen zu Material-, Funk-tions- und Wartungsstatus, sodass er genau weiß, was gemacht werden muss.

Nun kommt die AR-Technologie ins Spiel. Alle betroffenen Teile sowie Schritt-für-Schritt-Anweisungen zum Wartungsvorgang werden visuell und direkt auf dem Produkt eingeblendet, indem der Techniker nur das Tablet davor hält. Er muss daher weder genaue Kenntnis vom Geräteaufbau besitzen, noch von detaillierten Wartungsvorgängen.

Diese effiziente Vorgehensweise sollte nicht nur für gute Laune beim Kunden sorgen, der mit solch einem virtuellen Assis-tenten zukünftig kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten sogar selbst durchführen kann. Auch reduziert sich damit automatisch der Ausbildungsbedarf neuer Mitarbeiter, die wesentlich schneller im Feld eingesetzt werden können. Das Beste daran: Dies ist kein reines Zukunftsszenario, sondern heute bereits Praxis.

Die erweiterte Realität bietet den Unternehmen und ihren Kunden die Chance, Dinge völlig anders zu erleben. Digitale Daten lassen sich nahtlos mit der physikalischen Welt verbinden: ein interaktives Konzept, das die Art und Weise, wie Produkte entwickelt, gefertigt, betrieben und gewartet werden, fundamental verändert. Die Unternehmen werden effektiver, da sie für spezielle Aufgaben weniger Zeit und Geld benötigen, gleichzeitig werden Zufriedenheit und Loyalität der Kunden steigen. Es gibt schon zahlreiche Unternehmen, die diese Technologie einsetzen, in den meisten Fällen für den Service-Bereich.

Jim Heppelmann ist Präsident und CEO bei PTC

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