Security als Business-Treiber

IT-Sicherheit verlässt ihr Nischendasein

14. Dezember 2016, 13:22 Uhr | Autor: Kai Grunwitz / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Sicherheit wird zum Wettbewerbsfaktor

Klar ist also, dass die Rolle der IT-Security im Wandel begriffen ist. Sie ist zunehmend Business-getrieben, doch das ist nur eine Seite der Medaille. Gleichzeitig kann sie auch das Business entscheidend unterstützen und zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb werden.

Das verdeutlicht ein Blick auf aktuelle Marktforderungen. Generell hat sich die Kundenwahrnehmung in Bezug auf Sicherheit in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Kunden erwarten sichere Lösungen – es geht ihnen nicht nur um die Funktionalität, auch wenn diese noch immer das Hauptkriterium ist. Die Sicherheit von Produkten bezieht sich heutzutage nicht mehr nur auf den Schutz vor unmittelbaren physischen Gefahrenquellen, sondern gerade auch auf den Schutz vor Hackern, Manipulationen und dem Zugriff auf persönlichen Daten. Sichere Lösungen sind folglich ein Faktor zur Differenzierung, insofern Sicherheit als Teil der Produkt-, Lösungs- oder Servicequalität verstanden und vermarktet wird.

Dass Sicherheit künftig ein ausschlaggebendes Differenzierungsmerkmal sein wird, verdeutlicht ein Beispiel: das Connected Car. In ihm sind eine Vielzahl von SIM-Karten verbaut, die allesamt mit dem Internet kommunizieren. Wenn die Sicherheitsaspekte nicht vom ersten Tag an in die Entwicklung miteinbezogen werden, sind potenzielle Schwachstellen quasi vorprogrammiert. Ein Auto, das neben Safety keine Sicherheitsfunktionen bietet, wird definitiv weniger Käufer finden. Wer möchte schon in einem ferngesteuerten Auto ohne State-of-the-Art-Sicherheit sitzen? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis bei Autotests neben den Fahreigenschaften auch die IT-Security-Funktionen in die Gesamtbewertung einfließen.

Anbieter, die Lösungen ohne zeitgemäße Sicherheitsfunktionen auf den Markt bringen, werden es schwer haben, sich langfristig zu etablieren. Im Umkehrschluss ergibt sich für Unternehmen, die Sicherheit als Top-Priorität einstufen und behandeln, ein deutlicher Wettbewerbsvorteil – und damit nicht zu unterschätzende Umsatzchancen.

Die Folge ist klar: der Trend „Security als Business Driver“ wird weiter an Dynamik gewinnen. In den letzten Jahren fand bereits eine kontinuierliche Veränderung der Security statt, von reaktivem technozentrierten hin zu einem proaktiven und prozessualen Ansatz. Damit wurde eine Grundlage geschaffen und eine Transformation initiiert. Dazu beigetragen hat auch die dramatisch veränderte „Sicherheitslage“ aufgrund der zunehmenden Cyber-Kriminalität. Sensible Daten sind inzwischen sehr gut im Darknet zu verkaufen; im Trend liegen dabei Gesundheitsdaten, für die ein bis zu 25-fach höherer Preis als für „normale“ Benutzerdaten zu erzielen ist. Generell ist zu erwarten, dass die Awareness und das Regulativ Markt schnell dafür sorgen werden, dass ein Großteil aller Unternehmen Security als zentralen Business-Faktor erkennt und entsprechend in den Fokus rückt – sowohl als wichtige Komponente der Wertschöpfungskette als auch als komplementären Business-Treiber.

Kai Grunwitz ist Senior Vice President Central Europe bei NTT Security

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