Die Venture-Capital-Investitionen in IT- und Internet-Start-Ups steigen wieder. Im ersten Halbjahr flossen insgesamt 138 Millionen Euro Venture-Capital (VC) an 157 Unternehmen aus diesem Sektor – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum letzten Halbjahr.
Im zweiten Halbjahr 2012 wurden 115 Millionen Euro investiert. Somit ist ein Anstieg um 20 Prozent zu verzeichnen. Das teilten der Hightech-Verband Bitkom und der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) mit. Im gesamten Jahr 2012 wurden 256 Millionen Euro investiert. Wie bereits im Vorjahr bleibt Berlin die Venture-Capital-Hauptstadt Deutschlands. Allein 69 Millionen Euro flossen im ersten Halbjahr in ITK-Unternehmen aus der Bundeshauptstadt. Auf dem zweiten Platz liegt Bayern mit 36 Millionen Euro – weit vor Baden-Württemberg auf Platz drei mit 5 Millionen Euro.
Auch über alle Branchen hinweg sind die VC-Investitionen gestiegen. Sie lagen im ersten Halbjahr 2013 bei insgesamt 354 Millionen Euro. Im Jahr 2012 sind insgesamt 549 Millionen Euro Venture-Capital investiert worden. Venture-Capital hat nach Ansicht von BVK und Bitkom eine entscheidende Bedeutung für die Gründungsfinanzierung. Besonders der private Venture-Capital-Sektor müsse gestärkt werden. „Alle Bundestagsfraktionen haben sich zu Venture Capital bekannt. Die Politik sollte Anreize setzen, um Investoren zu mobilisieren und Investitionen zu stimulieren“, sagte BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs in Berlin. „Die steuerliche Behandlung von Venture-Capital-Fonds ist weiterhin verbesserungswürdig. Und für die jungen Unternehmen wiederum sind der Erhalt der Verlustvorträge und die steuerliche Unterstützung von Forschung und Entwicklung besonders wichtig.“
Unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl müssten in der kommenden Legislaturperiode die Weichen für eine nachhaltige Start-Up-Politik gestellt werden. „Deutschland braucht eine Start-Up-Politik aus einem Guss“, sagte Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. „Dauerhaft erfolgreiche Start-Up-Politik beginnt in den Schulen, wo der Gründer- und Unternehmernachwuchs heranwächst. Sie schließt die wichtigen Finanzierungsbedingungen ein, schafft Start-Up-orientierte Rahmenbedingungen und unterstützt junge Firmen bei Wachstum und Internationalisierung.“ Außerdem sei eine höhere gesellschaftliche Anerkennung für Gründer wünschenswert, da der Aufbau eines Unternehmens in der Regel mit großem persönlichen Einsatz verbunden sei. Dietz: „Die Gesellschaft profitiert von einem Anstieg der Gründungstätigkeit direkt durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze.“ Besonders zukunftssichere Jobs entstünden im Hightech-Sektor.