Gesundheits-Apps

Jeder Dritte würde Daten an die Krankenkasse weiterleiten

3. Mai 2015, 7:02 Uhr | Elke von Rekowski
Gesundheit und Smartphone oder Tablet passen für immer mehr Anwender gut zusammen (Foto: Deutsche Telekom).

Jeder dritte Smartphone-Nutzer würde seine per Gesundheits-Apps ermittelten Daten an die Krankenkasse weiterleiten, zeigt jetzt eine Umfrage.

Mit Apps fürs Smartphone lassen auch Gesundheitsdaten messen. Gut jeder dritte Smartphone-Nutzer (37 Prozent) kann sich vorstellen, diese Daten an die eigene Krankenkasse weiterzuleiten. Bei den Nutzern ab 65 Jahren ist es sogar fast die Hälfte (47 Prozent), wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom zeigt. »Die Daten können helfen, Patienten individuell zu informieren und zu beraten und sie medizinisch besser zu versorgen. Das sehen gerade ältere Menschen als Chance«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Selbstverständlich gebe es in einem so hochsensiblen Bereich auch viele Vorbehalte, räumt Rohleder ein. »Wie bei anderen telemedizinischen Anwendungen müssen Datensicherheit und Datenschutz bei Gesundheits-Apps an oberster Stelle stehen.« Die Vorbehalte zeigen sich auch in den Ergebnissen der Umfrage. Immerhin können sich sechs von zehn Smartphone-Nutzern derzeit noch nicht vorstellen, die Gesundheitsinformationen, die bei der App-Nutzung erhoben werden, an ihre Kasse weiterzugeben.

19 Prozent der Befragten wünschen sich im Gegenzug zu einer Weiterleitung ihrer Daten Versicherungsrabatte. Zehn Prozent hätten gerne eine Prämie wie zum Beispiel Geld oder einen Gutschein. Nur sieben Prozent aller Smartphone-Nutzer würden einer Weiterleitung ihrer Daten ohne Gegenleistung zustimmen. Freigiebiger mit ihren Gesundheitsdaten sind die Über-65jährigen. 33 Prozent dieser Altersgruppe erwarten keine Gegenleistung für eine Weitergabe ihrer persönlichen Gesundheitsdaten.

In den vergangenen Jahren sind immer mehr Apps für Gesundheit und Fitness auf den Markt gekommen. Diese Apps zählen beispielsweise die zurückgelegten Schritte, ermöglichen Seh- oder Hörtests außerhalb der Arztpraxis oder geben Hinweise zur Überprüfung von Muttermalen und Hautveränderungen. Andere Apps erinnern den Patienten, wann welches Medikament in welcher Dosis einzunehmen ist. Insbesondere chronisch kranke Menschen können von den smarten Gesundheitshelfern profitieren: Wer beispielsweise an Diabetes, Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder chronischen Schmerzen leidet, muss seine Vitalwerte regelmäßig messen und protokollieren und sich streng an einen ärztlichen Therapieplan halten. Auch dabei kann das Smartphone helfen. Ebenfalls nützlich sind Blutdruck- und Pulsmessgeräte oder Thermometer, die mit dem Smartphone verbunden werden können, sodass die gemessenen Daten automatisch auf das Gerät übertragen werden.


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