Auch die Angestellten der Telefonanlagensparte Siemens Enterprise Communications (SEN), einem Joint Venture von Siemens und dem US-Investor The Gores Group, müssen sich offenbar auf eine erneute Kündigungswelle einstellen. Nach Informationen der IG Metall ist bei SEN geplant mehr als 660 Stellen zu streichen. Das entspräche einem Abbau von rund 20 Prozent der deutschen Belegschaft. »Die IG Metall wird die geplanten Maßnahmen des Unternehmens kritisch prüfen und die anstehenden Gespräche gemeinsam mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten zusammen führen«, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.
Auch der Telefonhersteller Gigaset, eine ehemalige Siemenstochter, von der sich der Konzern aber mittlerweile vollständig getrennt hat, plant bereits seit längerem einen Stellenabbau. Dieser soll nun schneller vollzogen werden als zunächst geplant. Bis Ende kommenden Jahres sollen offenbar gut 300 der knapp 1.700 Stellen wegfallen, die meisten davon in Deutschland. Betroffen von den Stellenstreichungen sind die Werke in Bochum und München. Anfang 2013 soll dagegen in Düsseldorf ein neues Produktionszentrum mit 50 Arbeitsplätzen entstehen. Die ersten Mitarbeiter seien im November ausgeschieden, weitere sollen in den kommenden Monaten folgen, hat ein Gigaset-Sprecher der Nachrichtenagentur dapd bestätigt. In einer Transfergesellschaft sollen die betroffenen Mitarbeiter weiter qualifiziert werden und bis zu einem Jahr einen Großteil des letzten Gehalts bekommen.