Langsam, teuer, langweilig

Kein Land für Gamer

10. März 2021, 14:47 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Schlusslicht Berlin

Europas Gaming-Städte
© Broadband Savvy

Schon im letzten Drittel der bewerteten Kandidaten liegt München auf Platz 50. Neben der ebenfalls schwachen Breitbandversorgung mangelt es hier auch sichtlich an relevanten Gaming-Events. Zugleich sind die Mieten extrem hoch und branchennahe Jobs absolute Mangelware. Pro 100.000 Einwohner steht rechnerisch weniger als ein passender Arbeitsplatz zur Verfügung, während es Spitzenreiter wie Seattle hier auf eine Quote von fast 20 bringen und auch Paris mehr als den zehnfachen Wert Münchens erreicht. Das Schlusslicht der deutschen Gaming-Städte bildet schließlich die Hauptstadt auf Platz 56. Einzig die Mieten können in Berlin Gamer noch halbwegs überzeugen, in allen anderen Punkten sieht es vergleichsweise mies aus: Das Internet ist langsam und teuer, relevante Events und Jobs werden kaum geboten und Hardware ist extrem teuer.

Im internationalen Vergleich gibt Deutschland hier also noch immer ein fast schon blamables Bild ab. Dass dies nicht nur den starken Gaming-Märkten und den Sitzen vieler Hersteller in den USA und Asien geschuldet ist, zeigt ein genauerer Blick auf die europäische Karte. Selbst im rein innereuropäischen Vergleich muss sich der deutsche Spitzenreiter Hamburg relativ weit hinten einsortieren. Neben Bukarest und Paris bieten auch Barcelona (Platz 8 / Score 16,5), Birmingham (20 / 14,0), Warschau (21 / 14,0), Sofia (22 / 14,0), Budapest (26 / 13,5), Madrid (29 / 13,0), Prag (30 / 13,0) und Kiew (34 / 13,0) bessere Bedingungen für Spieler und Gaming-Firmen als die Hafenstadt an der Elbe. Eine Besonderheit unter den europäischen Ländern stellt das Vereinigte Königreich dar. Zwar schafft es keine der dortigen Metropolen unter die Top-, dennoch sind insgesamt 8 Städte im Ranking vertreten, die meisten von ihnen im Mittelfeld noch vor München. Einzig Edinburgh landet mit einer Bewertung von 7,5 auf Rang 62 knapp hinter Berlin.

In den einzelnen Bewertungskategorien zeigt die Untersuchung deutlich die größten Schwächen der deutschen Gaming-Politik auf: Das Internet ist zu langsam, die Hardwarepreise und Mieten zu hoch, eSports und Gaming-Messen abseits der Gamescom Mangelware und Computerspielefirmen finden trotz der Fördermaßnahmen keine geeigneten Rahmenbedingungen für eine Ansiedlung in den hiesigen Großstädten vor.

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