funkschau: Mit welchen Lösungen kann Ferrari Electronic Abhilfe schaffen? Welche Rolle spielt dabei das Session-Initiation-Protocol SIP?
Nüsken: Wir empfehlen das "Office Master Gate Advanced R2"-Produkt in Kombination mit dem neuen "OfficeMaster Failover"-Kit. Das bietet für Endkunden mit funktionierender ISDN-Kommunikations-infrastruktur auf Basis eines, respektive zweier Primärmultiplexanschlüsse, eine einfache und kostensensitive Lösung, diese bequem und ohne Einschränkung weiter zu betreiben. Natürlich beherrschen wir auch den einfachen S0- oder gar Analoganschluss. Hinzu kommt, all unsere Systeme können ja noch mehr als nur zwischen der IP- und ISDN-Welt übersetzen. Im Besonderen sind die bekannten UMS-Funktionalitäten (Fax/Voice/SMS) oder ein einfacher Einstieg in die "Skype for Business"-Welt mit unseren Gateways schnell zu realisieren. "EntryControl" oder "SIP2Lync", als Software-Addons, runden das Portfolio ab.
Zu SIP kann ich aktuell nur sagen: SIP ist nicht gleich SIP! Auch hier sind die bekannten Standardisierungsgremien, in denen Ferrari Electronic vertreten ist, gefordert, ein einheitliches Protokoll mit einem kleinsten gemeinsamen Nenner an Leistungsumfang zu definieren.
funkschau: Wie sieht es im All-IP-Netz mit der Sicherheit beim Telefonieren aus? Überall liest man, dass VoIP so einfach abzuhören sei.
Nüsken: Die VoIP-Kommunikation ist immer dann unsicher, wenn keine Verschlüsselung stattfindet. In diesem Fall ist es mit einfacher und legaler Software einfach, die IP-Sprachpakete mitzuschneiden und gegebenenfalls auszuwerten. Hierfür muss ich tatsächlich nur die IP-Adresse des Senders und des Empfängers kennen ("Man in the middle attack"). Grundsätzlich ist zu sagen, dass die aktuellen Kommunikationsanlagen eine Verschlüsselung zur Nebenstelle anbieten. Zum Amtsanschluss herrscht hier aus meiner Sicht noch kein einheitliches durchgängiges und standardisiertes Konzept. Um den SIP-Anschluss wenigstens vor Angriffen zu schützen, ist der Einsatz eines SBC zwingend notwendig.