Doch längst nicht alle IT-Verantwortlichen haben die finanziellen und perso-nellen Ressourcen, innerhalb kürzester Zeit Geräte auszutauschen. Neben PCs existieren im Büro noch eine Vielzahl weiterer elektronischer Geräte wie Drucker, Laptops oder Voice-over-IP-Telefone. Bei manchen Unternehmen macht der Energieverbrauch von Büroelektronik bis zu 40 Prozent der Stromkosten aus. Und viele IT-Verantwortliche haben bei dem von Jahr zu Jahr unübersichtlicher werdenden Gerätepark keine Chance, verlässliche Aussagen über deren Stromverbrauch zu machen. Wie bekommt man also den wachsenden Energieverbrauch in den Griff?
Eine Lösung bietet das Unternehmen Joulex mit der Software „Energy Manager“. Sie inventarisiert und erfasst in Echtzeit die Stromverbräuche aller Geräte im unternehmenseigenen Netzwerk über deren IP-Adressen: von der Office-IT über Zutrittsregler und Videokameras bis hin zu Servern. Auf der folgenden Doppelseite erfaren Interessierte mehr über die Funktionsweise dieser und weiterer Lösungen. Die Sparkasse Pforzheim Calw setzt Joulex als eines der ersten Unternehmen in Deutschland ein. Sie betreibt in 150 Filialen 174 Geldautomaten und 170 Kontoauszugsdrucker und überwacht und steuert mit der Lösung den Energieverbrauch der Geräte. Je nach Standort erzielt die Sparkasse bei den Energiekosten Einsparungen zwischen 50 und 80 Prozent. In knapp 500 Tagen sparte sie so rund 72 Megawattstunden Energie und vermied den Ausstoßvon 43 Tonnen CO2. Das entspricht ungefähr dem Jahresstromverbrauch von 20 Familien. Neben diesen direkten lassen sich weitere, indirekte Einsparungen erzielen. So verlängert sich durch das gezielte Abschalten die Lebensdauer der Selbstbedienungs-Geräte. Außerdem gehen die Wartungseinsätze zurück. Entsprechend weniger müssen Techniker anrücken. „Unternehmen die Energie sparen wollen, sollten sich nicht nur auf die IT beschränken, sondern das Thema ganzheitlich betrachten. Denn neben der IT sind auch Wärme, Licht, Gas und Wasser wichtige Verbraucher mit hohen Einsparpotenzialen“, erklärt Martin Häussler, Energieexperte der Deutschen Telekom. Da oftmals die Beleuchtung besonders kostenintensiv ist und sich hier relativ schnell Ergebnisse erzielen lassen, bietet die Telekom den Austausch von Neonröhren oder anderen Lichtquellen auf LED-Tubes an und finanziert diese Maßnahmen sogar vor. So lässt sich die Stromrechnung um bis zu 70 Prozent reduzieren.
Steuern sparen
TÜV Rheinland und Telekom bieten noch weitere Energiemanagementsysteme und Maßnahmenpakete. Während die Telekom die Systeme je nach Bedarf installiert, die Verbrauchsdaten erfasst und zusammenführt, entwickelt der TÜV Rheinland daraus Sparmaßnahmen und hilft beim Aufbau eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001. Unternehmen, die ein solches System einsetzen, sparen neben Energie und Kosten auch Steuern. Zum Beispiel den Spitzenausgleich bei der Energie- und Stromsteuer oder die Reduzierung der EEG-Umlage.