Kupfer versus Glasfaser

29. September 2010, 14:32 Uhr | Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Reserven für die Tertiärverkabelung

Wie sich künftig Glasfaser- und Kupferkabel im Bereich der Tertiärverkabelung entwickeln, kann niemand seriös vorhersagen. Eine Büroapplikation wird mit Sicherheit weniger Bandbreite benötigen als die Übertragung einer Echtzeitsimulation in einem Forschungs- und Technologiezentrum. Auch das Sicherheitsbedürfnis des Anwenders spielt in der Planungsphase eine entscheidende Rolle. So finden Glasfasern beispielsweise im medizinischen Bereich bereits seit langem Anwendung. Wie soll man sich als Anwender nun entscheiden? Kupferkabel oder Glaskabel auf der Etage? Die immer schneller werdenden Datenübertragungsraten haben den Markt in Bewegung geraten lassen und die Normierungsgremien waren und sind bemüht, Planungssicherheit durch die Verabschiedung von Standards zu schaffen. Die Normenreihe der EN 50173 unterteilt die Einzelkomponenten und installierten Komponenten für diverse Anwendungen in jeweils fünf Gruppen.

Bis zur Anwendungsklasse Kategorie 6A wird mit dem abwärtskompatiblen Steckverbinder RJ-45 (IEC 60603-7-5) gearbeitet - darüber hinaus mit proprietären und zueinander nicht kompatiblen Steckverbindern nach IEC 60603-7-7 beziehungsweise IEC 61076-3-104. Damit wird die Bedeutung einer neutralen, systemunabhängigen Verkabelung erheblich eingeschränkt. Das heißt, findet der Anwender keine aktiven Komponenten, die mit diesen proprietären Steckverbindern ausgerüstet sind, benötigt er Adapterkabel. An dieser Stelle wird der erwünschte Bandbreitengewinn wieder zunichte gemacht.  Bleibt in der Anwendung noch der Griff zu Verkabelungskomponenten, die den normierten RJ-45-Steckverbinder nutzen. Und da liegt eine große Schwachstelle. In Zeiten der Hochkonjunktur für Klasse-D-Netzwerke bis 100 MHz Bandbreite, war der RJ-45 Steckverbinder leistungsmäßig noch nicht an seiner Grenze - anders mit der neuen Kategorie 6A.


  1. Kupfer versus Glasfaser
  2. Reserven für die Tertiärverkabelung
  3. Fazit und Ausblick
  4. Die Verkabelungs-Gruppen und Glasfaser-Kategorien
  5. Expertenkommentar: Qualität sorgt für Investitionsschutz

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