Mit diesen Live-Vorführungen veranschaulichten die Forscher die Leistungsfähigkeit der neuen LTE-Mobilfunknetze. Mittels LTE können mehr Teilnehmer innerhalb einer Funkzelle gleichzeitig schnelle Kommunikationsverbindungen nutzen. Dies ist wichtig, um etwa an hochfrequentierten Verkehrsknotenpunkten eine zuverlässige Vernetzung sicher zu stellen. Ein weiterer wichtiger Punkt bei zeitkritischen Anwendungen sind die sehr geringen Signallaufzeiten im Kommunikationsnetz von unter 100 Millisekunden.
Zudem kann bei LTE eine einzige Kommunikationsverbindung effizient für mehrere Dienste gleichzeitig genutzt werden. Durch in LTE weiter verbesserte, so genannte Quality of Service-Funktionen (QoS) lassen sich besonders wichtige Anwendungen, zum Beispiel Gefahrenhinweise, mit Vorrang übertragen. Sollte also etwa ein Mitfahrer gerade im Internet surfen oder telefonieren, werden Warnmeldungen dennoch ohne Zeitverzug übertragen. Außerdem können bei LTE, auch in Kombination mit aktuellen mobilen Breitbandtechnologien, unterschiedliche Dienste unabhängig voneinander abgerechnet werden. Das ist wichtig, um auf einzelne Anwendungen zugeschnittene Geschäftsmodelle anbieten zu können. So kann bei den künftigen Nutzern eine hohe Akzeptanz für neue Dienste erzielt werden.
René Rembarz, Projektleiter von CoCarX und Senior Research Engineer am Ericsson Eurolab: »Bei der Arbeit unseres branchenübergreifenden Forschungsprojekts hat sich gezeigt, dass die Leistungsfähigkeit der LTE-Netze mehr als ausreicht, zeit- und kapazitätskritische Anwendungen zu realisieren. LTE besitzt das Potential, eine Vielzahl von neuen Anwendungen – sowohl im Fahrerassistenzbereich als auch beim Infotainment – Wirklichkeit werden zu lassen«.
Das Forschungsprojekt »CoCarX« wird unter Projektleitung der Ericsson GmbH durchgeführt. Weitere Teilnehmer sind die Vodafone Group R&D Germany, die Vodafone D2 GmbH, das Ford Forschungszentrum Aachen, und das Bundesamt für Straßenwesen (BASt). Außerdem wurde das Projekt von der BMW AG und der BMW Forschung und Technik GmbH unterstützt. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).