Deutschland gilt nicht zuletzt wegen seines hohen Niveaus bei Umweltschutz und Arbeitssicherheit, sondern auch wegen der höheren Stundenlöhne im internationalen Vergleich als (zu) hochpreisig für die IT-Produktion. Dennoch ist IT "Made in Germany" aktuell gefragter denn je. Gründe dafür sind unter anderem die hohe Qualität, kurze Lieferfristen und eine nachhaltige Produktion. Hinzu kommen strikte Datenschutzgesetze, die in deutschen Rechenzentren erbrachte IT-Dienstleistungen für immer mehr Unternehmen attraktiv machen.
Insbesondere für Unternehmenskunden spielen nicht nur kurze Lieferzeiten, sondern auch maßgeschneiderte Konfigurationen eine wichtige Rolle – sei es bei Servern und Storage-Systemen oder bei Endgeräten. Angesichts dieser Anforderung kommen die Stärken des IT-Standorts Deutschland zum Tragen: Durch eine Produktion hierzulande können kundenspezifische Anforderungen rasch umgesetzt und Bestellungen innerhalb weniger Tage ausgeliefert werden. Dies gilt auch für vorkonfigurierte Endgeräte, bei denen die erforderliche Software ab Werk komplett installiert ist, und mit denen die Mitarbeiter des Kunden direkt nach Erhalt der Geräte arbeiten können. Wie gut dieses "Customizing" im Markt ankommt, zeigt die Anzahl von rund 2.500 neuen Konfigurationen und Modifikationen, die wöchentlich im Fujitsu/Werk in Augsburg durchgeführt werden.
Schutz für Kundendaten und geistiges Eigentum
Die Frage danach, wo ein IT-Dienstleister die Daten seiner Kunden speichert, rückt bei der Erbringung von IT-Services zunehmend stärker in den Mittelpunkt des Interesses: Neben der Forderung nach hochsicheren Rechenzentren sind die strikten deutschen Datenschutzgesetze ein wichtiges Kriterium für IT-Entscheider. Immer öfter fällt die Wahl deshalb auf einen inländischen Dienstleister. Denn angesichts der Bedeutung des geistigen Eigentums für den Unternehmenserfolg wächst insbesondere in Deutschland die Nachfrage nach IT-Dienstleistungen, die höchsten Sicherheitsanforderungen genügen und bei deren Erbringung unbefugten Dritten der Zugriff auf die Daten verwehrt wird. Welche Brisanz es hat, die Hoheit über die eigenen Daten zu verlieren, verdeutlicht in diesem Zusammenhang eine Zahl: 50 Milliarden Euro. Auf diese Höhe schätzt das Bundesinnenministerium den jährlichen Schaden, der deutschen Firmen durch Wirtschaftsspionage entsteht. Andere aktuelle Schätzungen gehen sogar noch weit darüber hinaus.
Die Kombination aus strengem deutschen Datenschutz und hochsicheren Rechenzentren ergibt somit einen entscheidenden Standort- und Qualitätsvorteil für die hiesige IT-Industrie. Die vermehrte Nachfrage beschränkt sich dabei nicht nur auf deutsche Unternehmen aller Branchen und Größen. Auch Firmen aus dem europäischen Ausland legen zunehmend Wert darauf, dass ihre sensiblen Daten explizit in einem deutschen Datenzentrum gehostet werden.