Das nun eingestellte Gerichtsverfahren machte gleichzeitig deutlich, welche Beträge Microsoft mit solchen Abkommen an Android verdient und um welche Summen sich derartige Verträge drehen. Aus Gerichtsunterlagen ging hervor, dass Samsung allein zwischen Juni 2012 und Juni 2013 mehr als eine Milliarde Dollar an Microsoft gezahlt hatte, um in seinen Android-Geräten Patente von Microsoft nutzen zu können. Wieviel Microsoft insgesamt mit derartigen Lizenzabkommen verdient, ist dagegen unklar. Ein Analyst hatte 2013 die Gesamteinnahmen für Microsoft auf rund zwei Milliarden Dollar taxiert. Von denen dürfte Samsung als größter Smartphone-Hersteller allerdings auch einen Großteil bereitstellen. Insgesamt sollen mehr als 20 Unternehmen Patenverträge für Android oder auch Google Chrome abgeschlossen haben. Neben Samsung zählen auch Acer, Amazon, HTC und LG zu den Patentkunden in Redmond.
Zudem könnte das Ende der Patentstreitigkeiten zwischen Microsoft und Samsung dazu beitragen, dass die Südkoreaner wieder eigene Smartphones mit dem Betriebssystem Windows Phone herausbringen. Der weltgrößte Smartphone-Hersteller hat aktuell mit sinkenden Marktanteilen zu kämpfen. Die Zeiten der uneingeschränkten Vorherrschaft im Smartphone-Markt scheinen vorbei. Ein zusätzliches Betriebssystem, vor allem wenn es sich dabei um das vielversprechende Windows 10 handelt, könnte Samsung neue Kundengruppen erschließen und den Südkoreanern wieder einen Vorteil gegenüber dem Dauerrivalen Apple verschaffen.