funkschau: Nicht nur verschiedene Endgeräte sind möglicherweise im Einsatz, sondern auch verschiedene und teils erheblich große Datenmengen (Abbildungen, Videosequenzen…) müssen zwischen den Anwendern und dem Server übertragen werden. Wie sieht es hier mit der Übertragungsmethode, Datenrate und Performance für diese Kommunikations- & Informationsstruktur aus?
Schulte: Die virtualisierten Arbeitsplatzlösungen bieten hier einen speziellen Ansatz, der große Datenströme in der Regel vermeidet. Sämtliche Benutzeranfragen und die Datenübertragungen finden erst einmal im Unternehmen zwischen Server, Software und Desktop statt. Eine Abfrage beziehungsweise Auswertung hieraus wird dann quasi nur als reine "Bildinformation" (des Desktops) als reduzierter Datenstrom auf das Endgerät übertragen, die eigentlichen Daten bleiben im Unternehmen. Wird also in einem extern geführten Kundengespräch zum Beispiel ein Datenblatt vom Benutzer in dem virtuellen Desktop über sein Smartphone angefordert, so wird dieses im Unternehmen geöffnet und am dortigen virtuellen Desktop und nicht am Smartphone generiert. Danach wird nur die Anzeige des Desktops auf das Smartphone übertragen, womit nur ein Bruchteil der Daten fließen muss. Zudem können über Schnittstellen am Endgerät zum Beispiel auch Peripheriegeräte wie Drucker extern angebunden werden um zum Beispiel Formulare direkt beim Kunden bereitstellen zu können. Als mögliche mobile Anbindungen sind zum Beispiel LTE, GPRS, HSDPA oder EDGE möglich, die weltweit und beinahe flächendeckend verfügbar sind und auch bei schlechteren Verbindungen noch ausreichend Performance bieten können.
funkschau: Bei einem großen Datenaufkommen, verschiedensten Kommunikationsgeräten und -plattformen sowie über unterschiedliche Übertragungswege steht doch auch im Hinblick auf die NSA-Affäre ein großes Thema ganz vorne an - die Datensicherheit. Wie gewährleistet man in einem derart komplexen und mobilen System einen hocheffizienten Schutz vor Virenattacken, Spam und Werksspionage?
Schulte: Bei den von uns angebotenen virtualisierten Lösungen ist ein direkter Zugriff des Mitarbeiters auf die Serverstruktur beziehungsweise der Datenspeicher gar nicht mehr nötig. Von einem virtuellem Arbeitsplatz im Unternehmen oder einer mobilen Anbindung eines entfernten Arbeitnehmers werden nur Navigations- und Bildinformationen wechselseitig übertragen und in der Regel auch nicht mehr auf diesen Geräten gespeichert. Die eigentliche Informationsverarbeitung findet im Rechenzentrum des Unternehmens oder des Dienstleisters statt und ist dort mit entsprechenden Lösungen ausreichend gesichert beziehungsweise geschützt. Die Daten verlassen damit auch nicht mehr das Unternehmen. In Ausnahmefällen könnte jedoch auch eine separate und speziell gesicherte Datenverbindung über eine verschlüsselte Tunnel-/VPN-Verbindung zum (entfernten) Endgerät hergestellt werden. Der nun virtuelle Arbeitsplatz dient somit in erster Linie als Ein-/Ausgabeterminal für den Rechner, der im Datacenter des Unternehmens oder Dienstleisters ebenfalls nur virtuell abgebildet wird.
funkschau: Welche Verfahren, Soft- beziehunsgweise Hardware und bis zu welchen Größenordnungen kann Systemzwo entsprechende Kommunikations- und Kollaboration-Lösungen für Ihre Kunden anbieten und kann eine eventuell bestehende kundenseitige Teillösung (wie zum Beispiel Microsoft Exchange beziehungsweise Sharepoint oder Ähnliches) mit eingebunden werden?
Schulte: Hier sind mit unseren Lösungen gleich mehrere Ansätze möglich. Systemzwo kann sowohl kleinere Betriebe mit fünf bis zehn Mitarbeiter oder aber auch große und weltweit tätige Unternehmen mit mehreren 10 TSD Benutzern und verschiedenen Standorten ohne Weiteres abwickeln. Hierfür werden zusammen mit dem Unternehmen speziell abgestimmte Teil- oder Komplettlösungen erarbeitet und realisiert, wobei auch kundenseitig bereits vorhandene IT-Strukturen mit berücksichtigt werden. Dadurch können nun zum Beispiel alle Softwarelösungen, Datenspeicher und Arbeitsplätze des Unternehmens in einen zentralen Datacenter verlegt (virtualisiert) und vereinheitlicht werden. Dies ermöglicht dann allen Mitarbeitern einen "einheitlichen" Zugriff auf alle Unternehmensinformationen von unterschiedlichsten Endgeräten und von unterschiedlichen Standorten aus, was die Konsistenz, Effizienz und vor allem auch Sicherheit im hohen Maße gewährleistet.