Mit Kupfer in die Zukunft

28. September 2010, 12:59 Uhr | Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Geschirmt oder ungeschirmt im Ultrakurzwellenbereich

Mit dem Aufkommen von hochleistungsfähigen Verkabelungssystemen, die im Frequenzbereich der Ultrakurzwellen arbeiten und Datenraten bis zu 10 GBit/s bieten, entflammen hier und da die alten Kontroversen erneut, ob nun geschirmtes (Shielded Twisted Pair - STP, Shielded/Foiled Twisted Pair - S/FTP, Foiled/Unshielded Twisted Pair - F/UTP) oder ungeschirmtes (UTP) Kabel besser geeignet ist. Eine UTP-Verkabelung besteht aus vier verdrillten, isolierten Kupferdoppeladern - acht Drähte insgesamt - die von einer äußeren Kunststoffhülle umgeben sind. Bei UTP wird eine Rauschunterdrückung nur durch die elektromagnetische Symmetrie jedes einzelnen Adernpaares im Kabel erreicht. Um Daten effizient zu übertragen, muss ein Kupferkabel die internationalen Normen erfüllen - die entsprechend für die Komponenten als „Kategorie" und für das Verkabelungssystem als „Klasse" festgelegt sind und Übertragungsgeschwindigkeit, Frequenz sowie Nebensprech-eigenschaften definieren.

Eine Schirmung von Kabeln ist daneben sinnvoll, um einen zusätzlichen Schutz vor elektromagnetischer Interferenz zu schaffen - sowohl nach außen, um die Abstrahlung in andere Kabel und Geräte zu verhindern, als auch vor der von außen eindringenden Störeinstrahlung. Da 10-GBit-Ethernet mit einer Frequenz von 500 MHz übertragen wird, geht die Argumentation zum einen in die Richtung, dass einzig voll geschirmte Twisted-Pair (S/FTP) Kabel mit ihrer doppelten Schirmung wirksam ein Nebensprechen zwischen den beiden Drähten jedes Adernpaares aber auch zwischen den einzelnen Adernpaaren ausschalten. Ein weiterer großer Vorteil der geschirmten Kabel ist ihre verminderte Wärmebildung, weswegen ihnen der Vorzug nicht nur in der Büroumgebung sondern besonders im Rechenzentrum gegeben wird, wo Wärmebildung und Leistung zu den kritischen Faktoren zählen.

Noch nie ist die Menge an Informationen und der Bedarf auf diese Informationen zuzugreifen so stark angestiegen wie im vergangenen Jahrzehnt. Zwangsläufig sind höhere Zugangsgeschwindigkeiten sowohl zu den Netzen als auch zwischen Netzwerken und Servern nötig. 30 Jahre nach Veröffentlichung des ersten Ethernet-Standards wurde im Juni 2010 der Standard zur neuesten Ethernet-Genera-tion verabschiedet, die mit Datenraten von 40 und 100 GBit/s arbeitet. Im neuen Standard sind mehrere Technologien miteinander kombiniert worden. So ermöglicht es die Nutzung einer einzigen intelligenten Architektur, beide Datenraten zu übertragen.


  1. Mit Kupfer in die Zukunft
  2. Ethernet Standards und die Evolution von Twisted Pair
  3. Geschirmt oder ungeschirmt im Ultrakurzwellenbereich
  4. Vom Gigabit- zum Terabit-Ethernet
  5. Stromversorgung über die Datenleitung als Zusatznutzen
  6. Fazit und Ausblick
  7. Expertenkommentar: Hybridkabel kombinieren Kupfer- und Glasfaserleitungen
  8. Expertenkommentar: Trends in der industriellen Verkabelung

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