Simultan-Interview

Nachgehakt: Carrier-Ethernet

16. Mai 2013, 12:48 Uhr | David Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Colt Technology Services

Matthias Hain, Director, Data Services, Colt Technology Services
Matthias Hain, Director, Data Services, Colt Technology Services
© Colt Technology Services

funkschau: Carrier-Ethernet ist eine globale Erfolgsgeschichte und wird auch in Deutschland breitflächig von Carriern und Providern angeboten. Ist das Thema auch schon bei den Unternehmen angekommen ?
Matthias Hain: Ja. Insbesondere größere, international operierende Unternehmen sehen und schätzen die Vorteile, die LAN-Technologie nun auch für ihre Standortvernetzung zu nutzen. Dies sind vor allem eine bekannte und vollkompatible Übertragungstechnologie, die sehr flexible Bandbreitenskalierung von 10 MBit/s bis hin zu 10 GBit/s und auch die niedrige Datenlaufzeit über das Weitverkehrsnetz.

funkschau: Welche Business-Services sind für Unternehmen von größter Bedeutung?
Hain: Grundsätzlich sind das alle Bereiche, bei denen hohe Bandbreiten zwischen Standorten benötigt werden, wie Rechnungszentrumskopplung oder Standortvernetzung. Carrier-Ethernet bringt den Kunden aber auch Kos-tenvorteile, etwa im Vergleich mit älteren Datenverbindungen wie einer Festverbindung.

funkschau: Carrier-Ethernet gilt als „Enabler“ für Cloud-Anwendungen. Welche Vorzüge bieten sich für Cloud-Nutzer mit CE?
Hain: Der Zugang zur Cloud ist heute der kritische Pfad in der IT-Verfügbarkeit und im Gegensatz zu früheren Annahmen bietet das Internet keineswegs ausreichende Qualität und Sicherheit für die Vielzahl an geschäftskritischen Anwendungen, die in die Cloud verlagert werden. Mit Carrier-Ethernet bekommen die Kunden eine hochqualitative und sichere Verbindung ins RZ. Vor allem für private Cloud-Architekturen ist diese Technologie damit erste Wahl.

funkschau: Welche Rolle spielt nach ihrer Erfahrung die Kompatibilität von Produkten und Services mit den Standards des Metro Ethernet Forums?
Hain: Die Standards des MEF helfen uns, aus der Vielzahl möglicher Optionen, die für den Markt wichtigen auszuwählen. Die Kunden profitieren nicht nur von weniger Komplexität in der technischen Umsetzung, da dank der MEF-Standards nicht mehr eine enorme Vielzahl an verschiedenen Lösungsvarianten unterstützt werden müssen. Auch die Kommunikation wird erheblich erleichtert, da das MEF eine gemeinsame Sprache etabliert hat.

funkschau: Im Frühjahr 2012 wurde CE 2.0 vorgestellt. Wie steht es um die Umsetzung der neuen Version in der Praxis?
Hain: Ein Teil der in CE 2.0 enthaltenen Funktionen hat sich im Markt schon etabliert, andere werden noch eine Weile brauchen. Colt bietet zum Beispiel schon seit ein paar Jahren E-Tree-Services an und auch das Wholesale-Geschäft (ENNI) hat sich in den letzten Jahren zu einer sehr wichtigen Komponente entwickelt. Allerdings hat sich der MEF-26.1-ENNI-Standard noch nicht voll durchgesetzt, so dass es noch zu viele Variationen bei den ENNI-Implementierungen gibt.

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