Simultaninterview
Nachgehakt: Vorhang auf für Cloud-Computing
Fortsetzung des Artikels von Teil 2
QSC
funkschau: Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass Cloud-Computing mit seinen Chancen für neue Geschäftsmodelle noch nicht überall angekommen ist?
Arnold Stender: Die Cloud nutzen bedeutet für viele auch, einen Teil der Verantwortung in andere Hände zu legen. Da spielt das Gefühl der Sicherheit und Vertraulichkeit neben der technischen Umsetzung eine große Rolle. Daher ist ein guter, direkter Draht zum Anbieter und - wenn möglich deutsches Recht bei ausgelagerten Daten - von entscheidendem Vorteil.
funkschau: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen von Cloud-Computing für den Kunden?
Arnold Stender: Cloud-Computing schafft Wettbewerbsvorteile dank Flexibilität und Kostenvorteilen: Leistung kann genau dann abgerufen werden, wenn sie gebraucht wird. Auch die Sicherheit in der Cloud ist allgemein höher: Cloud-Anbieter haben in der Regel Hochsicherheits-Rechenzentren, die in Eigenregie nur aufwändig und mit hohen Kosten betrieben werden können.
funkschau: Welchen Nutzen können Geschäftskunden speziell aus ihren Cloud-Computing-Lösungen ziehen?
Arnold Stender: Mit unserer netzbasierten Telefonanlage „IPfonie centraflex" beispielsweise können Telefonarbeitsplätze individuell bestellt werden. Neben der frei skalierbaren Anzahl der Arbeitsplätze lassen sich auch Funktionen individuell buchen. Unternehmen können so viel bedarfsgerechter und kostenoptimierter handeln als mit einer herkömmlichen Anlagenlösung.
funkschau: Stichwort Tarife. Ist das Flatrate-Modell zukunftsweisend für Dienste- und Serviceanbieter?
Arnold Stender: Flatrates bieten Investitionssicherheit. Man sollte jedoch daran denken, dass Anbieter meist nicht flat einkaufen können und immer eine Mischrechnung machen. Kunden, die wenig von der Flat Gebrauch machen finanzieren also die, die das Angebot stark nutzen. Normalnutzer werden somit immer mit einem verbrauchsabhängigen Tarif besser fahren.
funkschau: Wo sehen Sie als Dienstleister in der TK-Branche die Wachstumsmärkte im Business-Segment?
Arnold Stender: Gerade im Mittelstand profitieren Firmen von netzbasierten Diensten. Sie sind in der Lage ihre ITK-Prozesse an Dienstleister auszulagern, haben in punkto Verfügbarkeit und Sicherheit aber dieselben Anforderung wie Großunternehmen - jedoch mit wesentlich geringerem Budget. Ein Ausweg daraus ist die Auslagerung an Dienstleister.
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