funkschau: Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass Cloud-Computing mit seinen Chancen für neue Geschäftsmodelle noch nicht überall angekommen ist?
Tarkan Akman: Bedenken gegenüber Cloud-Computing waren bislang noch die Sicherheit und Verfügbarkeit der Dienste. Jeder größere Wandel, so wie es Cloud-Computing ist, braucht eine Reifezeit, um als Alternative wahrgenommen und in Betracht gezogen zu werden. Inzwischen finden die Kernideen des Cloud-Computings, wie zum Beispiel Pay-per-Use zunehmend Anklang.
funkschau: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen von Cloud-Computing für den Kunden?
Tarkan Akman: Die Stärken von Cloud-Computing sind weltweite Verfügbarkeit, geringe Kapitalbindung und kürzere Projekt-Realisierungszeiten. Schwächen gibt es noch teilweise in den Bereichen Sicherheit, Skalierbarkeit und in den Abrechnungsmodellen. Auch das Fehlen von Standards, die einen einfachen Anbieterwechsel ermöglichen, erschwert die Entwicklung.
funkschau: Welchen Nutzen können Geschäftskunden speziell aus ihren Cloud-Computing-Lösungen ziehen?
Tarkan Akman: Wir bieten unseren Business-Kunden die Auslagerung verschiedenster Telefonie- und Internetservices in die Cloud an, so zum Beispiel virtuelle Telefonanlagen. Dadurch können diese Serviceleistungen günstiger, flexibler und qualitativ hochwertiger eingekauft werden, anstelle des eigenen Betriebs. Ungenutzte Ressourcen gehören dadurch der Vergangenheit an.
funkschau: Stichwort Tarife. Ist das Flatrate-Modell zukunftsweisend für Dienste- und Serviceanbieter?
Tarkan Akman: Viele Anbieter haben sich schon von echten Flatrate-Modellen verabschiedet und bieten nur noch „Quasi-Flatrates" mit einem Daten- oder Minutenkontingent an. Andere drosseln je nach Tarif die Geschwindigkeiten ab einem bestimmten Volumen. Diese Tendenz wird sich durch immer bandbreitenintensivere Anwendungen zukünftig weiter fortsetzen.
funkschau: Wo sehen Sie als Dienstleister in der TK-Branche die Wachstumsmärkte im Business-Segment?
Tarkan Akman: Kleine und mittelständische Unternehmen werden von „Plattformen-as-a-Service" profitieren. Sie erhalten Zugriff auf Dienste, die bislang nur Großunternehmen vorbehalten waren, bei geringer Kostenbelastung. Beispiel Telefonanlage: der Anbieter stellt eine virtuelle Anlage bereit, der Kunde schließt nur noch seine Endgeräte an das Netzwerk an.