Simultaninterview

Nachgehakt: Vorhang auf für Cloud-Computing

21. Dezember 2010, 9:36 Uhr | Von Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Telekom Deutschland

Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden, Telekom Deutschland.

funkschau: Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass Cloud-Computing mit seinen Chancen für neue Geschäftsmodelle noch nicht überall angekommen ist?
Dirk Backofen: Hauptgründe sind Sicherheitsbedenken, Datenschutz und verlorene Kontrolle über Daten und Anwendungen. Ein Missverständnis: Professionelle Anbieter nutzen für die Cloud nicht das Internet, sondern gesicherte Netze und Rechenzentren. Die Sicherheit ist zumeist höher als beim Eigenbetrieb. Große Unternehmen nutzen heute schon umfangreiche Angebote aus der Private-Cloud.

funkschau: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen von Cloud-Computing für den Kunden?
Dirk Backofen: Mieten Unternehmen Speicherkapazitäten, Rechenleistung und Software über das Netz, können sie ihre Kosten deutlich senken. Zudem profitieren sie von einer erhöhten Flexibilität, da sie die Services nach Bedarf beziehen. So können Unternehmen auf Geschäftsveränderungen schneller reagieren und beispielsweise Produktionsspitzen besser abfangen.

funkschau: Welchen Nutzen können Geschäftskunden speziell aus ihren Cloud-Computing-Lösungen ziehen?
Dirk Backofen: Mit IT-Software-Service beziehen kleine und mittelständische Unternehmen Programme wie Office-Software aus dem Netz oder greifen von unterwegs auf E-Mails und Unternehmensanwendungen zu. Bis zu einer gewissen Unternehmensgröße gibt es standardisierte Angebote für Server und Mailsysteme zum monatlichen Festpreis. Konzernen bieten wir ICT in vollem Umfang aus der Cloud an.

funkschau: Stichwort Tarife. Ist das Flatrate-Modell zukunftsweisend für Dienste- und Serviceanbieter?
Dirk Backofen: Das Datenvolumen, das Unternehmen heute durchs Netz schicken, steigt kontinuierlich. Die Cloud wird diesen Trend noch einmal beschleunigen. Wenn kleine und mittlere Unternehmen immer mehr Ressourcen, Services und sogar Infrastruktur übers Netz beziehen, ist ein Flatrate-Modell für Netzleistungen denkbar. Für große Unternehmen und Konzerne ist das keine Alternative.

funkschau: Wo sehen Sie als Dienstleister in der TK-Branche die Wachstumsmärkte im Business-Segment?
Dirk Backofen: Zum einen in netzzentrierten Leistungen - das belegt auch eine Studie von Experton, wonach das Geschäft im Bereich Cloud-basierter Services von derzeit 1,14 Milliarden Euro im Jahr 2015 ein Volumen von 8,2 Milliarden Euro erreicht. Zum anderen in der immer weiter gehenden Vernetzung und Verschmelzung von Funktionalitäten und Kommunikationskanälen.

 

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