IT-Cloud-Index Mittelstand

Prism versus Cloud?

24. Juli 2013, 15:27 Uhr | Max Schulze, Analyst, techconsult

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Der wirkliche Schaden

Die Antwort, was Anwenderunternehmen für Konsequenzen aus dem Spionageskandal ziehen sollten, haben 28 Prozent der befragten Unternehmen, die Cloud Services bereits nutzen, schon erkannt. Nach wie vor gilt es vor dem Einsatz von Cloud-Lösungen abzuwägen, welche Daten ein Höchstmaß an Sicherheit benötigen und welche Daten geringeren Sicherheitsstandard unterliegen können. Nach der detaillierten Analyse der Gefährdungspotentiale können die Unternehmen mit einem seriösen und zuverlässigen Cloud-Partner ein hybrides Cloud-Modell entwickeln um die Vorteile einer Private- und einer Public-Cloud zu nutzen. Höhere Priorität als bisher sollte auch auf die End-to-End-Sicherheitsmaßnahmen gelegt werden, bei denen der Schutz der Informationen und nicht von Systemen oder Netzen im Fokus steht. Nach Umsetzungen dieser Anforderungen sollte ein gesundes Mittelmaß zwischen den bestehenden Risiken, den Umsetzungskosten und des zu erwartenden Mehrwerts durch die fokussierte Cloud-Leistung erkennbar sein. Die vollständige Ablehnung von Cloud-Lösungen aufgrund eines bekannt gewordenen Spionageskandals würde im Umkehrschluss bedeuten, dass interne IT-Netze sicher seien und nicht von Spionageangriffen betroffen sind. Dem ist allerdings nicht so, wie die Enthüllungen des Tempora-Projektes des britischen Geheimdienstes offenbaren. So werden gezielt Internetknotenpunkte und transatlantische Datenverbindungen angezapft und somit die Datenströme aus internen Unternehmensnetzwerken, verstärkt durch die zunehmende Vielfältigkeit der Kommunikationswege wie Mobile-Computing, kontrolliert.

Den wirklich großen Schaden bezogen auf Prism und Cloud-Computing dürfte bei den amerikanischen Cloud-Anbietern liegen, deren Cloud-Geschäft auch in Deutschland beheimatet ist. Eine der wichtigsten Komponenten bei Cloud-Lösungen, nämlich das Vertrauen in den Anbieter und dessen Sicherheit zu gewährleisten, dürfte nachhaltig gestört sein. Hier besteht nun eine erhöhte Chance der deutschen Cloud-Anbieter, sich noch stärker als zuvor im europäischen Markt zu positionieren. Cloud Services „Made in Germany“, also in deutschen Rechenzentren beheimatet und mit End-to-End Verschlüsselung bereitgestellt, dürften demnach gute Argumente für eine langfristige Partnerschaft mit Anwenderunternehmen darstellen. Die bekannten Vorteile des Cloud-Computing-Modells, bestehenden aus SaaS, IaaS und Paas, haben sich auch durch Prism nicht verändert und werden demnach weiter ein fester Bestandteil in der IT-Landschaft sein.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Prism versus Cloud?
  2. Die Cloud lebt weiter!
  3. Der wirkliche Schaden
  4. Online-Benchmark-System

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Public Cloud

Matchmaker+