Der Online-Händler Redcoon schaltet seine Webseiten ab. Die Marke gibt es jetzt nur noch in zwei europäischen Ländern.
Dass bei Onlinehändler Redcoon nicht alles ganz rund läuft, zeigt sich in der neuesten Entwicklung. In etlichen Ländern schaltet der Etailer derzeit sukzessive seine Webseiten ab. Im Herbst vergangenen Jahres war bereits in Österreich, Belgien, den Niederlanden, Spanien und Portugal Schluss. Jetzt wurde auch der italienischen Website der Saft abgedreht. Jetzt gibt es Redcoon nur noch in Deutschland und Polen. Marktbeobachter spekulieren bereits, ob die komplette Einstellung des Online-Händlers nur noch eine Frage der Zeit ist.
Als Media-Saturn das Unternehmen vor sechs Jahren übernahm, waren die Erwartungen groß. Doch der Traum vom Multichannel-Anbieter blieb aus, denn Wachstum und Umsätze der eigenständig geführten Tochter schrumpften. Im Mai diesen Jahres war der Shop für mehrere Tage nicht erreichbar, dann wurde er neu gelauncht und automatisiert an die Plattform von Media-Saturn angebunden. Von der Umstrukturierung waren auch Arbeitsplätze betroffen, doch angeblich will Media-Saturn mehr: Der Kauf von Redcoon soll vor einem Schiedsgericht rückabgewickelt werden. Dazu hat die Ingolstädter Zentrale die ehemaligen Gesellschafter auf bis zu 300 Millionen Euro verklagt. Media-Saturn begründet die Klage mit 60 angeblichen Kartellrechtsverstößen, die bereits vor dem Kauf begangen worden sein sollen.