Kyle Wilhoit, Forscher beim japanischen IT-Sicherheitsanbieter Trend Micro, hat den Praxistest gemacht. Olympia-Fans, die nach Sotschi zu den olympischen Winterspielen reisen, sollten ihre Smartphones und Tablets vorher sicherheitstauglich machen. Sonst werden ihre persönlichen Informationen ausspioniert.
In einem Beitrag für den Sender „NBC News“ hat Kyle Wilhoit getestet, was passiert, wenn ein Nutzer sich mit seinem Smartphone oder Computer in einem Hotel oder Restaurant in Sotschi in ein öffentliches Netz einloggt. Nach nur wenigen Minuten wurde das nagelneue Smartphone mit einer Abhörsoftware infiziert, die jedes Telefonat mitgeschnitten und alle Kontakte ausgelesen hätte. Auch die brandneuen Laptops, die für den Sicherheitstest verwendet wurden und nur ein fingiertes Anwenderprofil gespeichert hatten, wurden innerhalb von Stunden nach persönlichen Nutzerinformationen durchsucht. Zugegeben, die Geräte waren nicht durch spezielle Schutzsoftware abgesichert, was der Realität aber in vielen Fällen entsprechen dürfte.
„Besucher der olympischen Winterspiele 2014 sollten alle persönlichen Informationen auf ihren mobilen Geräten löschen, bevor sie nach Sotschi reisen – freilich erst, wenn sie diese Daten vorher auf einem Stick oder externen Laufwerk gesichert haben, um sie nach ihrer Rückkehr wieder einspielen und nutzen zu können“, rät Udo Schneider, Sicherheitsexperte von Trend Micro und Pressesprecher des Unternehmens. „Die Erfahrungen meines Kollegen haben eindeutig gezeigt: Wer sich nicht schützt, wird abgehört und verliert seine Privatsphäre.“