Im Bereich Managed-Hosting und Managed-Applications haben SLAs eine besondere Bedeutung. Hier stellt ein Provider einem Unternehmen wesentliche und unternehmenskritische Prozesse als Dienst-leistung zur Verfügung, beispielsweise
den Betrieb eines ERP-Systems oder kompletten Webshops. Der Auftraggeber verzichtet dabei auf den Aufbau eigener Ressourcen und konzentriert sich auf seine eigentlichen Kompetenzen, also im Fall des Webshops auf die Bereitstellung der Waren oder Dienstleistungen. Der technische Shop-Betrieb wird vom Provider übernommen. Der Kunde muss keine eigenen Systeme implementieren, administrieren, pflegen und überwachen; er spart sich damit Investitionen in erheblichem Umfang, ist aber dafür davon abhängig, dass der Provider diese Aufgaben mit der nötigen Zuverlässigkeit erfüllt. Ein Vertrauensverhältnis ist also die Grundlage und Voraussetzung für ein derartiges Geschäft, noch vor der Formulierung von SLAs und der zu konzipierenden technischen Lösung.
Gerade im Rahmen von Hosting-Services muss ein IT-Dienstleister eine Vielzahl von Faktoren und Szenarien berücksichtigen. So muss er zum Beispiel für die Sicherheit eines Rechenzentrums von Naturschäden über Einbruchsdiebstahl bis zu Flugzeugabstürzen unterschiedliche Gefahren berücksichtigen. Dies hat dazu geführt, dass SLAs mittlerweile einen umfangreichen Katalog füttern. Unternehmen und Provider wollen damit möglichst alle Wechselfälle des Lebens und der Technik berücksichtigen und entsprechend detaillierte Regelungen treffen.