Mit der zunehmenden Verbreitung des Cloud-Computing-Konzepts wird hier allerdings ein Umdenken notwendig, denn der bisherige Ansatz der SLAs passt nicht so richtig zum Cloud-Computing. Traditionell legen Unternehmen, die wesentliche Geschäftsprozesse zu einem Provider auslagern, möglichst genau fest, auf welche Weise, also mit welcher Technik, dieser seine Leistungsniveau – also einen kompletten, reibungslosen Online-Verkaufsvorgang mit bestimmten Reaktionszeiten, vom Einstellen eines Artikels in den Warenkorb des Shops bis zum Auftrag. Wie ein solcher Online-Shop technisch realisiert wird – mit welcher Hard- und Software, mit welcher Infrastruktur, mit welchen personellen Ressourcen – das fällt beim Cloud-Computing ausschließlich in die Kompetenz des Providers. Die technischen Details, zum Beispiel welche CPU-Leistung, welche Festplatten, welche Kühlungssysteme oder wie viele Mitarbeiter der Provider verwendet, gehören damit auch nicht mehr in das SLA. Für viele IT-Abteilungen bedeutet das natürlich ein Umdenken, denn sie sind damit nicht mehr in die Bereitstellung der IT involviert, sondern übernehmen nur noch eine kontrollierende Funktion. Sie prüfen, in wie weit die Vorgaben des SLAs hinsichtlich der Geschäftsprozesse vom Provider erfüllt werden, ohne sich aber darum zu kümmern, auf welche Weise dieser seine Aufgaben erfüllt.
Im Cloud-Computing sollten SLAs außerdem möglichst auf prozessbezogene Kennzahlen beschränkt bleiben, also auf Kennzahlen, die Geschäftsprozesse beschreiben, aber nicht mehr eine ganze technische Infrastruktur. Zum anderen werden SLAs dadurch aber noch wichtiger, weil nach Wegfall der technischen Aspekte das SLA nun die zentrale Schnittstelle zwischen den Geschäftsprozessen des Auftraggebers und den technischen Systemen des Providers darstellt.