Prof. Dr.-Ing. Jochen Kreusel, VDE-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender der Energietechnischen Gesellschaft, zum Thema Smart-Grid anlässlich des VDE-Kongresses 2012.
Bereits die 2011 vorgestellte VDE-Empfehlung „Politische Handlungsfelder im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Elektrizitätsversorgung in Deutschland und Europa“ hat auf die Notwendigkeit hingewiesen, ein komplett neues Design der elektrischen Energieversorgung und –anwendung zu erarbeiten. Tatsächlich ist dabei selbst die Grenze der Welt der elektrischen Energie noch zu eng gefasst, denn aus der Wechselwirkung mit anderen Energie-Infrastrukturen, etwa Wärme und Gas, ergeben sich noch weitere Chancen.
Aus diesem sehr breit gefassten Ansatz lassen sich eine Vielzahl technischer Folgerungen ableiten, auf die der VDE seitdem mit weiteren Studien eingegangen ist. Eine zentrale Herausforderung in elektrischen Energieversorgungssystemen mit sehr hohem Anteil neuer erneuerbarer Energien wird die Sicherstellung einer ausreichenden Reaktionsfähigkeit der Systemteile außerhalb der erneuerbaren Energien auf deren Volatilität sein.
Prinzipiell gibt es dazu vier Ansatzpunkte: die Flexibilisierung des konventionellen Kraftwerksparks, die Vergrößerung des Verbundsystems mit dem Ziel, die systemweite Volatilität zu reduzieren, die Beeinflussung der Verbraucher mit dem Ziel einer besseren Anpassung an das Angebot und die Einführung von Speicherkapazitäten.