Expertenkommentar

Smart-Grid-Technologien: Perspektiven - Positionen

7. November 2012, 10:21 Uhr | Prof. Dr.-Ing. Jochen Kreusel

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Szenarien bis 2020

In seiner Studie „Erneuerbare Energie braucht flexible Kraftwerke - Szenarien bis 2020“ hat der VDE auf die Notwendigkeit flexibler, konventioneller Kraftwerke hingewiesen. Das wesentliche technische Ergebnis dieser Studie ist, dass praktisch alle thermischen Kraftwerke bei richtiger Auslegung in der Lage sind, die erforderliche Flexibilität bei guter Prozesseffizienz bereitzustellen. Die Herausforderung ist deshalb vor allem, ein Marktdesign zu definieren, das die neuen erneuerbaren Energien so in das System der elektrischen Energieversorgung integriert, dass ausreichende wirtschaftliche Anreize für die Bereitstellung flexibler, konventioneller Kraftwerkskapazität entstehen.

Ein weiterer Aspekt ist die Schaffung ausreichender Speicherkapazitäten. Dabei ist zu differenzieren zwischen sehr kurzfristig benötigten Speichern mit schnell abrufbarer Leistung und wenig Volumen und Saisonspeichern für den Ausgleich jahreszeitlich bedingter Schwankungen in vielen Zwischenstufen. VDE-Analysen zum Bedarf an Speicherkapazität zur Energieverschiebung haben ergeben, dass Speicher mit dieser Funktion werden bei EE-Anteilen an der Lastdeckung von mehr als 40 Prozent ein erfolgskritisches Element der Energiewende und der Transformation zu Smart-Grids werden. Für Deutschland bedeutet dies, dass die technischen und regulatorischen Voraussetzungen für entsprechende Speicherkapazitäten in den kommenden Jahren erarbeitet werden müssen.

Eng damit verknüpft ist die Frage nach Flexibilisierungspotentialen der elektrischen Last. Mit Stand 2010 besitzt Deutschland ein theoretisches Potenzial zur Leistungsverschiebung von zirka 25 GW, das bis 2030 verdoppelt werden kann. Das technische über einen Tag nutzbare Leistungspotenzial daraus beträgt nach Simulationen und Analysen des VDE 8,5 GW. Besonders der Wärmebereich bietet ein hohes theoretisches Potenzial, das mit Hilfe thermischer Speicher genutzt werden kann.

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