Apples neues iPad im Test

So gut ist das Retina-Display wirklich

27. März 2012, 12:52 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Technik - Messen im Testlabor

Statt alle Leiterschichten übereinander zu legen (links) wird bei einem SHA-DIsplay (rechts) eine 3µm-Acryl-Schicht zwischengeschoben, die für genügend Abstand zwischen den Leitern sorgt. (Bild: Displaysearchblog.com)
Statt alle Leiterschichten übereinander zu legen (links) wird bei einem SHA-DIsplay (rechts) eine 3µm-Acryl-Schicht zwischengeschoben, die für genügend Abstand zwischen den Leitern sorgt. (Bild: Displaysearchblog.com)
Das High-End-Testlabor der Video-HomeVision genügt allen professionellen Ansprüchen und wir vor allem bei High-End-Fernsehern eingesetzt. (Bild: WEKA)
Das High-End-Testlabor der Video-HomeVision genügt allen professionellen Ansprüchen und wir vor allem bei High-End-Fernsehern eingesetzt. (Bild: WEKA)

Was hat sich beim Display wirklich geändert? Zum Einsatz kommt eine völlig neue Technik, SHA genannt, die Sharp maßgeblich entwickelt hat. Sie erhöht die Lichtausbeute deutlich, was sich beim neuen iPad deutlich erkennen lässt: die Farben wirken kräftiger. Wohlgemerkt: Das Display wird nicht einfach mit mehr Licht beleuchtet, sondern das vorhandene Licht besser genutzt (Ausbeute!). Auch deshalb kann Apple wohl versprechen, dass das neue iPad genauso lange läuft wie ein iPad 1. Der um 70 Prozent leistungsfähigere Akku hat daran natürlich auch seinen Anteil.

Daneben ermöglicht SHA überhaupt erst diese enorme Pixeldichte. Werden die Strukturen des Displays sehr klein, steigt die Gefahr des "Übersprechens" von Signalleitungen und andere kapazitive Effekte, weil Leitungen so nah beeinander liegen. Bisher wurden die notwendigen Metal-Oxid-Schichten, die zusammen die Funktion eines Transistors bilden, alle einfach áufeinander aufgebracht. Das wäre bei der iPad-3-Auflösung zu klein und zu nah. Die Pixel würden "ausfransen".

Die Super-High-Aperture-(SHA)-Technik schiebt daher eine 3 µm dicke, durchsichtige Arcylharz-Schicht über die Leitungen. Erst darauf kommt die durchsichtige Indium-Zinn-Oxid-Schicht (ITO genannt), die das ganze Konstrukt zu einem funktionierenden Transistor macht. Damit sind die Leitungen weit genug voneinander entfernt. Diese Technik hat Sharp schon vor Jahren entwickelt. Da sie aber aufwändiger und teurer als andere Fertigungsverfahren ist, kam sie bisher kaum zum Einsatz. Beim iPad ist das aber nötig, weil Apple sonst keine so hohe Auflösung in dem Display realisieren könnte.

Unsere Bildschirm-Spezialisten von der Video-HomeVision haben das neue iPad einmal in Ihrem High-Tech-Labor wortwörtlich unter die Lupe genommen und den gleichen intensiven Testverfahren unterzogen, die sie auch bei sündhaft teuren High-End-Fernsehern anwenden. Verglichen haben wir dabei den Farbraum, die Maximalhelligkeit und den Kontrast der Bildschirme von iPad 2 und iPad 3.


  1. So gut ist das Retina-Display wirklich
  2. Die Technik - Messen im Testlabor
  3. Farbraum
  4. Ein Blick unters Mikroskop

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