Lizenz-Audit

Software-Asset-Management im Lync-Umfeld

8. Januar 2015, 15:38 Uhr | Erol Anil, Geschäftsführer Sycor IQ Solutions, Spezialgebiet Consulting Software-Asset-Management, Lizenzbeschaffungs-Optimierung und Software-Lifecycle-Management

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Lizenzierung über den Tellerrand hinaus

Durch den Lync-Betrieb auf einer Windows-Plattform benötigt jeder User beziehungsweise jedes Device auch eine gültige CAL für das Windows-Server-Sys-tem („Windows-Server-CAL“). Und falls die TK-Anlage ersetzt werden soll, wird die Voice-Mail-Funktion vom Exchange-Server dafür sorgen, dass die Sprachnachrichten bequem über Outlook oder von unterwegs aus sich abhören lassen. Jedoch nur, wenn die Exchange-Standard und Enterprise-CAL für diese Fälle lizenziert ist. Dies macht unter Umständen die CAL-Beschaffung über eine der zwei verfügbaren Suiten attraktiv. Hier macht sich die „CoreCAL“ (bestehend aus den Standard-Zugriffslizenzen für Windows, Exchange, Lync, Sharepoint und System-Center-Config-Manager) schnell bezahlt. Wohingegen die so genannte „ECAL“ (Enterprise-Core-CAL-Suite) eher selten unternehmensweit einen ROI erreicht.

Da Microsoft seit einigen Jahren darum bemüht ist, sich im Markt als Service-Provider zu etablieren, gibt es natürlich noch diverse Cloud-Angebote zum Thema Lync. Dies ist deshalb relevant, da die so genannten Office-365-Produkte nicht nur für die Nutzung im Kontext mit den Microsoft-Services gelten, sondern auch als Lizenz für hybride Szenarien oder auch klassische On-Premise-Installationen im eigenen Rechenzentrum funktionieren. Mit einer entscheidenden Einschränkung: Unternehmen müssen die Software immer auf dem aktuellsten Stand halten, also Updates gerade auch clientseitig mitgehen können und wollen. Ist dies gegeben, so sind die so genannten „E3-“ und „E4-Pläne“ unter Umständen ein Schnäppchen.

Hosting mit beliebigen Service-Providern

Plant ein Unternehmen ein hybrides Szenario zu fahren, oder sollen die Lizenzen gegebenenfalls auch für den Einsatz bei einem Hosting-Partner Verwendung finden, so sollte die Software-Assurance bei Beschaffung mit erworben werden. Denn auch hier gilt das so genannte Lizenz-Mobilitäts-Recht. Aufgrund der Tatsache, dass sich Lync nach wie vor von Version zu Version erheblich weiterentwickelt, wäre ein Unternehmen schlecht beraten, auf die Software-Assurance zu verzichten. Bisher war es jede neue Version definitiv Wert, eingesetzt zu werden. Geld könnte man aber nur sparen, wenn man mehr als eine Version überspringen würde.

Hat man sich mit der Software-Assurance angefreundet, dann hat man die Wahl zwischen den verschiedenen Lizenzbeschaffungsvarianten. Es gibt die Lizenzen für kleine Unternehmen, für Konzerne, für Einrichtungen des öffentlichen Dienstes oder auch für Schulen und Akademien. In jeder Variante kann man die Nutzungsrechte durch Einmalzahlung erwerben (hier mit oder ohne Software-Assurance), durch Abschluss eines Ratenkaufvertrages, durch ein Mietmodell oder als Online-Service-Abonnement. Immerhin gibt es Lync nicht als OEM-Lizenzen, doch die Vielfalt an Möglichkeiten und Kombinationen kann leicht dazu führen, dass man zu viel Geld zahlt oder im Rahmen eines Software-Audits erfahren muss, dass man sich mit Lizenzen ausgestattet hat, die dem Einsatzzweck nicht genügen. Da Microsoft inzwischen jährlich in Deutschland mehr als 5.000 Unternehmen überprüft, tun Unternehmen gut daran, sich in der Lizenzbeschaffung und im Software-Asset-Management professionell beraten zu lassen.


  1. Software-Asset-Management im Lync-Umfeld
  2. Lizenzierung über den Tellerrand hinaus

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Matchmaker+