Andererseits ist aber die normgerechte strukturierte Verkabelung (der Permanent Link) noch kein ausreichendes Kriterium dafür, dass das Netzwerk auch wirklich funktioniert. So ist beispielsweise die Abnahmemessung des Channel Links (also Kabel, Stecker, Dosen inklusive der Patchkabel) im Standard gar nicht vorgesehen.
Für solche eher praxisnahe Messungen des gesamten Netzwerks hat sich mittlerweile eine neue Messtechnik etabliert: Die Qualifizierungstester, oder auch Validatoren genannt, sind preislich sehr attraktiv bei 1.000 bis rund 2.000 Euro angesiedelt. Der Validator NT 955 von JDSU (ebenfalls über Psiber Data erhältlich) gehört zum Beispiel dazu.
Auch diese Messgeräteklasse besteht aus zwei Handgeräten, die an das jeweilige Ende der Übertragungsstrecken angeschlossen werden und dann miteinander kommunizieren. Die Validatoren führen einen realistischen Performance-Test durch, indem sie versuchen, verschiedene Datenraten über die gesamte Übertragungsstrecke zu senden und dabei die jeweilige Fehlerhäufigkeit bestimmen.
Es wird hierfür ein so genannter Bit- Error-Rate-Test (BERT) bei verschiedenen Übertragungsgeschwindigkeiten und Bitmustern der Datenpakete durchgeführt. Auf diese Weise lässt sich die tatsächliche Übertragungsleistung eines Link auch inklusive der Patchkabel bestimmen.
Neben den Go/No-go-Tests für spezifische Anwendungsnormen – wie bei IEEE 802.3ab für Gigabit Ethernet – beherrschen die Validatoren oftmals weitere Messungen und Tests für das aktive Netzwerk wie Power over Ethernet, Gesamtrauschen, Linktest, Porterkennung, Ping sowie einen Hub-Aktivitätstest.
Ergänzend und ähnlich den Zertifizierungstestern bieten sie darüber hinaus auch reine Kabeltestfunktionen wie Verdrahtungsplan mit Split-Pair-Bestimmung, Kabelortung per Tongenerator, Messung der Leitungslänge und von Laufzeitdifferenzen mittels TDR oder Kapazitätsmessung. Zusätzlich können oft auch Telefonkabel und Koaxkabel überprüft werden. Eine nützliche Funktion für alle Installateure, die Hausverkabelungen ausführen müssen.