Special: Mehr Bandbreite fürs Entertainment

19. August 2010, 14:39 Uhr | Claudia Rayling
© Deutsche Telekom

Fernsehen in hoch auflösender Qualität ist auf dem Vormarsch. Zudem wird das Medium immer individueller. Bereits heute ist eine zentrale Herausforderung an die Dienstanbieter beziehungsweise Netzbetreiber, die dafür nötige Bandbreite im Teilnehmerbereich bereitzustellen.

Von Stefan Höltken

Der HD-Start von ARD und ZDF, die Olympischen Winterspiele und die Fußball-WM erzeugten einen zusätzlichen Anreiz zum Kauf neuer Fernsehgeräte. Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU) prognostiziert, dass Ende dieses Jahres 29 Millionen hoch auflösende TV-Geräte in den bundesdeutschen Haushalten stehen werden. Im Trend sind dabei großformatige Geräte. Wie wird sich das Fernsehen weiter entwickeln, wie werden die Fußball-Weltmeisterschaften in den nächsten Jahren übertragen?

Der zukünftige Next Generation Access muss da noch einigen Anforderungen gerecht werden. Zum einen ist das derzeitige Full-HD-Bild mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel lediglich ein Zwischenschritt. Für Kinosäle haben die großen US-amerikanischen Filmstudios im Rahmen der „Digital Cinema Initiative" die 4K-Auflösung mit 4.096 x 2.160 Bildpunkten definiert. Entsprechende Filmkameras und Projektoren sind verfügbar, so dass sicher auch vermehrt Filme in dieser Auflösung entstehen werden.

Die Hersteller von Flachbildschirmen entwickeln bereits an Geräten mit höheren Auflösungen als sie Full-HD bietet. Der japanische Broadcaster NHK arbeitet unter dem Begriff „Super Hi-vision" an einer Fortentwicklung von HDTV mit bis zu 7.680 x 4.320 Pixel. Dies entspricht einer Vervielfachung der heute üblichen HD-Auflösung um den Faktor 16. Eine erste öffentliche Präsentation fand zur Expo 2006 in Japan statt. NHK geht davon aus, spätestens ab dem Jahr 2020 dieses Verfahren im regulären Sendebetrieb zu haben.

Neben einer gegenüber HDTV nochmals verbesserten Bildqualität wird das Fernsehen der Zukunft außerdem einen höheren Grad an Individualisierung ermöglichen. Anbieter von IPTV bieten heute schon den „Zugriff auf Anforderung" (access on demand) auf umfangreiche Videotheken wie beispielsweise Videoload an.

Das Angebot an individuell konfigurierten Inhalten wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Heute kann man sich auf vielen Nachrichten-Portalen im Web bereits die eigene Nachrichtenauswahl konfigurieren, das heißt man erhält Schlagzeilen zu den ausgewählten Themenbereichen. Der Weg zur Nachrichtensendung mit individueller Zusammenstellung ist nicht mehr allzu fern.

Weitere neue Möglichkeiten eröffnen sich für die werbetreibenden Branchen unter dem Stichwort „Zielgenaue Werbung" (targeted advertising): Werbespots werden nicht mehr per Broadcast an alle verschickt, sondern sind gezielt an einen definierten Personenkreis adressierbar. Die Selektion kann dabei beispielsweise auf Basis räumlicher oder soziodemographischer Faktoren geschehen. Streuverluste von Werbekampagnen lassen sich auf diese Weise deutlich reduzieren.


  1. Special: Mehr Bandbreite fürs Entertainment
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  3. Lösungsansätze in Kupfer und Glas
  4. Shared Media nur bedingt geeignet
  5. Was die Netze belastet

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