Im Bereich der privaten Festnetzverbindungen setzt sich das extreme Wachstum der Breitbandverbindungen weiter fort, wobei die Migration von kupferbasierten DSL- zu Next-Gen-Fiber-to-the-Home (FTTH)- Installationen zunehmend an Fahrt gewinnt.
Im Mobilfunk dagegen ist die Netzwerk-Infrastruktur in der Fläche nach wie vor eher auf die Übertragung von Sprachdaten angelegt und macht, um neue Freiräume zu schaffen, eine Optimierung unabdingbar. Ein stabiles Netzwerk ist in diesem Umfeld entscheidend für den Erfolg, da der Nutzer von mobilem Internet und Videodiensten die gleiche Servicequalität wie im Festnetz erwartet. Dabei haben die neuen mobilen Dienste ihre eignen QoS-Anforderungen. Einige Anbieter drosseln inzwischen ihr Datenflatrate-Angebot, was einem Zugeständnis gleichkommt, dass ihre Netzkapazitäten immer knapper werden.
Eines ist bereits offenkundig: Wer sein Geschäftsmodell nicht an die Kommunikation des 21. Jahrhunderts anpasst, wird schon mittelfristig vor größeren Problemen stehen. Dabei bieten sich jedoch auch viele Chancen für jene, die sich bereits heute für die Zukunft wappnen: Ein optimiertes Netzwerk verkürzt die Markteinführungszeit für Dienstanbieter, wodurch sich ihnen neue Umsatzpotenziale erschließen.
Der reine Ausbau der vorhandenen Netze, die den boomenden Daten-Traffic tragen sollen, ist angesichts der gewaltig steigenden Nachfrage unwirtschaftlich. Einen möglichen Ausweg aus dem Engpass können Next-Generation-Networks (NGN) liefern. Diese besitzen im Bereich des Transportnetzes, beziehungsweise hier im Bereich des Mobilfunk-Backbones die notwendigen Automatismen, Flexibilität und Skalierbarkeit zur Anpassung an die sich ändernde Nutzung. Dabei können bestehende Time Division Multiplexing- (TDM)Anwendungen trotz der starken Vermehrung von neuen IP-Anwendungen nicht einfach abgeschaltet werden.
Viele Betreiber berichten, dass der TDM-Datenverkehr in ihren Netzen weiterhin wächst, wenn auch sehr viel langsamer als der paketorientierte Datenverkehr. Das bedeutet, dass eine graduelle und individuell abgestimmte Evolution des Netzwerkes nötig ist, welche die bestehende Infrastruktur und den darauf laufenden Traffic berücksichtigt.