Special RFID – Quo vadis?

25. Mai 2010, 11:17 Uhr | Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Standardisierung und Auswahl geeigneter Frequenzbereiche

 

Ein anderer bedeutender Faktor, der die Entwicklung von RFID-Technologie in den nächsten Monaten und Jahren beeinflussen wird, ist die nationale und internationale Harmonisierung. Verglichen mit den seit Jahrzehnten vor allem im Handel etablierten Barcodes ist die Verwendung von RFIDLösungen bisher erst in wenigen Branchen normiert.
Grund hierfür ist der vorrangige Einsatz in unternehmensinternen geschlossenen Systemen. Dies bedeutet, dass einzelne Unternehmen bislang die für sie passende Software, Hardware sowie Kennzeichnungsschlüssel und RFID-Frequenzbereiche ausgewählt haben, ohne Rücksicht auf eine mögliche Kompatibilität mit anderen Unternehmen oder Branchen genommen zu haben. Um die RFID-Technologie in übergreifenden Logistikketten einsetzen zu können, muss jedoch eine umfassende Interoperabilität gewährleistet sein.
Eine wichtige Rolle spielt dafür der Standard ISO 18000 6c für die so genannte Luftschnittstelle zwischen RFID-Etikett und RFID-Reader. Er erlaubt die Verwendung des im Handel vorbereiteten Elektronischen Produkt-Codes (EPC), aber auch von anderen Kennzeichnungsschlüsseln. Der EPC ist aus der European Article Number (EAN) durch hinzufügen einer Seriennummer entstanden und wird von der Organisation GS1 vergeben. Auch Verbände wie der VDA oder Odette in der Automobilbranche sowie die IATA im Luftfahrtsektor arbeiten daran, die Standardisierung voranzutreiben.
Die einheitliche Verwendung von RFID-Standards ist zudem ein grundlegendes Ziel des Industrieverbands AIM, der den Einsatz der RFID-Technologie sowohl industriespezifisch als auch branchenübergreifend verfolgt und mit seinen 160 Mitgliedern die RFID-Ausbreitung fördern will. Neben den unterschiedlichen Standards gibt es im Zusammenhang mit RFID zudem verschiedene Frequenzbereiche, die derzeit genutzt werden. Die Schwerpunkte liegen hierbei auf Niederfrequenz (LF, etwa 135 KHz), Hochfrequenz (HF, 13,56 MHz) und Ultrahochfrequenz (UHF, 860-960 MHz).
Daneben werden weitere Frequenzen im WLANBereich eingesetzt. Der entsprechende Frequenzbereich wird je nach Anwendungs- und Umgebungsbedingung der RFID-Technologie ausgewählt. Sollen beispielsweise Objekte im Pulk erfasst werden, empfehlen sich UHFLösungen. Mit UHF lässt sich ein höheres Datenvolumen in kürzerer Zeit erfassen und über größere Entfernungen übertragen.

 


  1. Special RFID – Quo vadis?
  2. Komplementärer Einsatz von RFID und Barcode
  3. Physikalische Gegebenheiten beeinflussen RFID-Nutzung
  4. Standardisierung und Auswahl geeigneter Frequenzbereiche
  5. Weiterer Aufschwung in Sicht
  6. Zukunftsszenario „Internet der Dinge“
  7. Expertenkommentar: Zukunftssicher und wirtschaftlich
  8. RFID-Systeme werden immer intelligenter
  9. Ausgesuchte Unternehmen und Verbände

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