Fasten nach der Übernahme

Telefónica und E-Plus – unklare Zukunftspläne

26. Februar 2015, 9:02 Uhr | Stefan Adelmann
O2- und Base-Shop-Betreiber können derzeit nicht sicher sein, wie es weiter geht
© Telefónica Deutschland

Nach der E-Plus-Übernahme durch Telefónica stehen noch einige Fragen im Raum, wie es für die verschmolzenen Netzbetreiber weitergeht. Klar ist, dass sowohl Stellen als auch viele Shops langfristig wegfallen. Zusätzlich wird die Marke E-Plus abgeschafft.

Schon mit der Ankündigung der Übernahme der E-Plus-Gruppe durch Telefónica Deutschland war klar, dass die Fusion nicht ohne Federnlassen vonstattengehen würde. Immerhin gibt es in den Unternehmensstrukturen des nunmehr größten Mobilfunkproviders Deutschlands einige Redundanzen, sowohl in der Verwaltung als auch im Vertrieb. Rund ein halbes Jahr nach Abschluss der Übernahme nennt der Konzern zwar einige Zahlen, oft aber noch keine konkreten Pläne. So hat sich Telefónica kürzlich mit den Betriebsräten auf einen Rahmensozialplan und den Abbau von 1.600 der insgesamt 9.100 Vollzeitstellen geeinigt. »Für uns war überaus wichtig, dass alle Maßnahmen im Zuge der Integration und Transformation so sozialverträglich wie möglich erfolgen und gleichzeitig qualitativ hochwertige Regelungen sowie die bestmögliche Sicherheit für bestehende Arbeitsplätze erreicht werden«, erklärt Imke Blumenthal, Konzernbetriebsratsvorsitzende von Telefónica Deutschland. Dies sei gelungen. Etwa die Hälfte der geplanten Stellenstreichungen sollen laut dem Unternehmen im laufenden Jahr umgesetzt werden. Wie CEO Thorsten Dirks gegenüber der Rheinischen Post sagte, ist aber noch offen, an welchen Standorten die Stellen wegfallen. Derzeit kontaktiert die Firmenleitung Mitarbeiter und schlägt Aufhebungsverträge sowie die Teilnahme an einem Freiwilligenprogramm vor, bei dem 100 Angestellte auf eigenen Vorschlag gehen können.

Neben der Verwaltung ist auch die Zukunft des Vertriebsnetzwerkes unklar. »Wir planen, die aktuell noch separaten Vertriebseinheiten von E-Plus und Telefónica sinnvoll zu integrieren. Dies ist ein längerer Prozess«, erklärt eine Unternehmenssprecherin gegenüber CRN. »Im Ziel werden wir zusammen einen größeren Footprint haben. Wir werden aber auch Shops aufgeben, unter anderem an den Standorten, wo zwei Shops direkt nebeneinander sind.« Besonders in Fußgängerzonen oder Einkaufszentren, in denen O2- und Base-Shops oft Tür an Tür liegen, könnte es also zu Schließungen kommen. Der Netzbetreiber hat aber weder Angaben zur tatsächlichen Zahl gemacht, noch darüber, ob es eher die 500 Eigenfilialen oder die 1.200 Partnershops betreffen wird. Ausschlaggebend dürften Standort und Performance der Ladengeschäfte sein.


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  2. Shop-Schließungen

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