Welchen Veränderungsbedarf sehen Sie in der Organisation und Steuerung Ihres Unternehmens?
Wolf: Wir investieren vor allem in die Förderung unserer eigenen Talente. Einige unserer Nachwuchskräfte sehen wir schon jetzt im künftigen Management. Potenzial zur Veränderung gibt es vor allem bei Prozessen, die nötig sind, um schnell zu agieren und unseren Kunden die besten Angebote sowie den besten Service zu bieten. Wir haben festgestellt, dass unser Service Level Agreement (unsere Reaktionszeit) während der Coronakrise tatsächlich kürzer war, als wir erwartet hatten. Wir erwägen deshalb, die Homeoffice-Frequenz der erfahrensten Mitarbeiter deutlich zu erhöhen. Zugleich intensivieren wir gemäß unserer Kultur interne Schulungen.
Wuttke: Die VHS-Zweckverband Diemel-Egge-Weser, Träger der Projekte „Digitale Kompetenz für Bürger im ländlichen Raum“ und „Dorf.Zukunft.Digital“ ist Blaupause dafür, wie Volkshochschulen durch lokale Verankerung und bedarfsgerechte Angebote digitale Transformationsprozesse im ländlichen Raum erfolgreich gestalten können. Beide Projekte wurden bundesweit für Innovation und digitale Teilhabe ausgezeichnet. Volkshochschulen müssen ihr Weiterbildungsangebot erneuern und ermöglichen, digitale Anwendungen zu erproben, digitale Kompetenz zu stärken und sich über eine VHS-Cloud sowie einer digitalen Dorf-Plattform zu vernetzen.
Tröger: Oberste Prämisse ist es, den richtigen Mix aus Standardisierungen und Agilität zu finden. Die Welt tendiert zur Komplexität mit dem Ergebnis der Reizüberflutung, Überforderung und Ablehnung. Wir – und das gilt für viele Unternehmen – denken teilweise viel zu komplex. Die Königsdisziplin ist es genau diese zu reduzieren – dies gilt sowohl für unsere tägliche Arbeit im Team als auch für die Kommunikation mit unseren Kunden. Wir bringen mehr Transparenz in unser tägliches Handeln und fördern das kollaborative bereichsübergreifende Arbeiten.