Allerdings gebe es noch immer viel zu tun. „Jetzt schon müssen die Weichen gestellt werden, damit die Industrie 4.0 in der kommenden Legislaturperiode durchstarten kann“, sagte Holz. Ganz oben auf der Agenda müssten der Breitbandausbau, vor allem aber auch gemeinsame und branchenübergreifende Standards zur durchgängigen Kommunikation und Vernetzung sowie Regeln für Datenschutz und Datensicherheit stehen. Die von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik getragene ‚Plattform Industrie 4.0‘und weitere Initiativen hätten bereits wichtige Impulse für die weitere Entwicklung von Industrie 4.0 gegeben. Diese müssten nun in konkrete Programme und Maßnahmen überführt werden. Zugleich forderte Holz marktnahe Leuchtturmprojekte. Auch industrielle Kompetenzzentren könnten den Nutzen anhand konkreter Erfolge sichtbar machen. „Leuchttürme für Industrie 4.0 sind für Unternehmen aus der ganzen Welt attraktiv und helfen dabei, dass Deutschland auch künftig globale Standards setzt“, sagte Holz.
Innovationsagenda des Wirtschaftsministeriums wichtiger und richtiger Schritt
Positiv bewertet Bitkom die von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries in der vergangenen Woche vorgelegten Eckpunkte für eine neue Innovationsagenda. Die Agenda rückt Industrie 4.0, Forschung und Entwicklung, Gründerfonds sowie ein flächendeckendes Gigabitnetz in den Mittelpunkt der Innovationspolitik. „Das Bundeswirtschaftsministerium hat erkannt, dass es eine bessere, technologieoffene Innovationsförderung und eine stärkere Fokussierung auf strategische Schlüsselbereiche und zukunftsrelevante Technologien braucht. Wir begrüßen, dass die Forschungsausgaben Deutschlands bis 2025 deutlich von 3 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angehoben werden sollen“, so Holz. Auch die Wichtigkeit von Start-ups und Gründern bei der Einführung neuer Verfahren und Technologien sei erkannt. Die Bundesregierung will dazu unter anderem einen High-Tech Gründerfonds III mit einem Volumen von 300 Millionen Euro auflegen. Zudem kündigte Zypries an, die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft zu stärken, Industrie 4.0 aktiv zu begleiten und die Qualitätsinfrastruktur dafür weiter auszubauen. „Ziel muss es sein, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft voran zu bringen, um Wachstum und Wohlstand zu sichern“, kommentierte Holz.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben zum deutschen Markt für Industrie 4.0 sind Berechnungen und Analysen des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC) für den Bitkom.