Die umfassende Einführung von IoT-Geräten wird schnell Wirklichkeit. Alles von Haushaltsgeräten und -zählern bis hin zu gewerblichen Tiefkühlanlagen, intelligenten Kiosks, Autos und sogar Kinderspielzeug wird vernetzt. Selbstverständlich gehen die Nutzer dieser Geräte davon aus, dass die Anwendung kein Sicherheitsrisiko darstellt und sehen sich daher auch nicht veranlasst, weitere Vorkehrungen zu treffen.
Wie die Erfahrung jedoch zeigt, lässt der Sicherheitsstandard für IoT-Geräte stark zu wünschen übrig. Die DDoS-Angriffe des Mirai-Botnets gegen Ende 2016 haben deutlich gezeigt, was passieren kann, wenn schlecht gesicherte IoT-Geräte auf den Markt gebracht werden. Ein Cyberangriff, der die Kontrolle über Hunderttausende vernetzter Geräte übernimmt, um ein riesiges Botnet einzurichten, kann katastrophale Schäden nach sich ziehen – vor allem, wenn die Angreifer es auf kritische Infrastrukturen abgesehen haben. Aber bis der Gesetzgeber auf den Plan tritt und die Hersteller zwingt, eine Reihe vorgegebener Standards einzuhalten, werden die Sicherheitsvorkehrungen vieler IoT-Geräte bis auf Weiteres wahrscheinlich suboptimal bleiben.
Es gibt genug Hinweise, dass viele große, unternehmenskritische IoT-Bereitstellungen bereits von Cyberangreifern attackiert und für Lösegeldforderungen genutzt wurden. Wir können sicher davon ausgehen, dass derartige Vorfälle 2017 regelmäßiger vorkommen und in größerem Umfang öffentlich werden.
Die Nachfrage nach Managed Services für die Sicherheit wird steigen
Worauf sollten sich Unternehmen im Jahr 2017 also gefasst machen? Sie sollten sich darauf einstellen, dass die Wirksamkeit ihrer Cybersecurity-Strategien fortlaufend auf dem Prüfstand stehen wird. Bedingt ist dies einerseits durch den digitalen Wandel, der zahlreiche Vorteile für den Geschäftsbetrieb in Unternehmen mit sich bringt, andererseits jedoch mindestens ebenso viele potentielle Schwachstellen schafft. Dem gegenüber stehen hochgradig professionalisierte Cyberkriminelle, die ihre Vorgehensweise ständig verfeinern und optimieren. Es kann also im Großen und Ganzen davon ausgegangen werden, dass die Dynamik – oder sollte man besser sagen: Das Wettrüsten? - in der IT-Sicherheit weiter an Fahrt aufnehmen und von Unternehmen noch mehr Agilität als im vergangenen Jahr gefordert sein wird. Mit der steigenden Komplexität in der Verwaltung ihrer IT-Infrastrukturen werden sowohl große als auch kleine Unternehmen zunehmend auf Managed Services zurückgreifen, da sie für die Verwaltung, den Betrieb und die Sicherung ihrer IT-Assets zunehmend auf Expertenwissen angewiesen sein werden.
Wieland Alge ist Vice President und General Manager EMEA bei Barracuda Networks