funkschau: Eignet sich dieses Konzept für alle Unternehmensgrößen und Branchen?
Volmari: Der Wunsch nach mehr Flexibilität für Arbeitsort und Arbeitszeit besteht bei Mitarbeitern über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg. Und auch die Digitalisierung macht vor dem Mittelstand nicht halt. Wer den Wandel verschläft, dessen Wettbewerbsfähigkeit leidet. Das gilt für Großkonzerne ebenso wie für Mittelständler und Kleinbetriebe.
funkschau: Können sich entsprechende Lösungen schnell amortisieren oder müssen Unternehmen vorerst mit langfristigen Investitionen rechnen?
Volmari: Sicherlich sind Anfangsinvestitionen erforderlich, aber diese fallen oftmals geringer aus, als Unternehmen sich ausmalen. Insgesamt scheint es mir sinnvoll, den Digital Workplace nicht als Kostenfaktor zu sehen, sondern eher als Chance. Denn auch das Einsparpotenzial ist immens: Unsere Studie mit Crisp Research zeigt, dass ein funktionierender digitaler Arbeitsplatz einem Unternehmen mit 1.200 IT-Arbeitsplätzen zum Beispiel ein Einsparpotenzial von 223.200 Euro pro Jahr ermöglicht. Darüber hinaus steigt dank der Möglichkeit, den Arbeitsplatz flexibel zu wählen, die Produktivität der Mitarbeiter: Ein zusätzliches Leistungspotenzial von etwa 3,4 Millionen Euro ist das Resultat.
funkschau: Wie werden sich die neuen Arbeitsmodelle gestalten, die auf dem Digital Workplace basieren?
Volmari: Das Stichwort hier ist Flexibilität, sowohl was die Arbeitsorte als auch die Arbeitszeiten und möglicherweise sogar Arbeitsmittel wie Tablet oder Laptop betrifft. Das Modell des Digital Workplace bietet allen Mitarbeiten die Chance, ihre Work-Life-Balance persönlicher und auf ihre Bedürfnisse hin abgestimmt zu gestalten. Aber auch Unternehmen können sich dank der Flexibilität über feste Zeiten und Räumlichkeiten hinaus entwickeln, denn in einer zunehmend globalen Wirtschaft gehören Geschäftsreisen und Konferenzen über mehrere Zeitzonen hinweg immer mehr zum Standard. Insgesamt werden sich die Ideen „Büro“ und „Arbeitsplatz“ von bisherigen Definitionen abkoppeln und sich mehr in den digitalen Raum bewegen.
funkschau: Gibt es unter Ihren hiesigen Kunden schon allem voran mittelständische Unternehmen, die den Digital Workplace gänzlich umgesetzt haben?
Volmari: Die gibt es. Ein gutes Beispiel ist Berlinovo, ein Immobilien-Dienstleistungsunternehmen aus Berlin, die mit Citrix-Lösungen ihre IT-Infrastruktur zentralisiert und virtualisiert haben, um den verteilten Büros und externen Anwendern eine geteilte Anwendungsplattform zu bieten. Die IT-Abteilung kann nun eine Vielzahl mobiler Zutrittsszenarien unterstützen – ohne den Schutz sensibler Unternehmensdaten zu beeinträchtigen. Mitarbeiter versetzt das in die Lage, von überall und zu jeder Zeit mit ihren mobilen Endgeräten zentrale Geschäftsaufgaben erledigen zu können.