Wer an die Feier eines 90. Geburtstags denkt, kommt an Miss Sophie und ihrem Butler James nicht vorbei. Doch wie sähe dieser Jubeltag wohl aus, wenn Miss Sophie gegenüber technischen Neuerungen so offen eingestellt wäre wie die nun gleichaltrige funkschau? Let’s have a look.
Der digitale Wandel bringt Umwälzungen mit sich – und das nicht nur in technologischer Hinsicht; auch die Menschen, deren Zusammenleben, unsere Umwelt sowie angrenzende Technologien verändern sich. Hat da ein „The same procedure as every year“ überhaupt eine Chance weiterhin zu bestehen? Wenn wir in einem Gedankenspiel all diese neuen digitalen Entwicklungen einfließen lassen, hätte dies doch gewisse Auswirkungen auf das Partygeschehen bei Miss Sophie.
Die Vorbereitung: Hätte James noch einen Arbeitsplatz?
Kaum einer kennt sich mit der Vorbereitung eines solchen Ehrentages besser aus als Butler James. Allerdings stellt sich die Frage, ob seine Dienste in Zeiten des Smart Homes nicht überflüssig wären. Schließlich hätte ein smarter Kühlschrank nicht nur Miss Sophies Geburtstag eingespeichert, sondern auch die dazugehörige Einkaufsliste für das Menü. Die Bestellung beim bevorzugten Lieferanten könnte automatisch erfolgen: vom Shellfisch über die Früchte bis hin zum Weißwein. Die Lieferung käme somit pünktlich am Vorabend frei Haus – in einem mutigen Gedankenspiel sogar per Drohne. Ist der Kühlschrank mit anderen smarten Geräten vernetzt, wüsste am Vortag des Geburtstags auch der Rasenmäher-Roboter, dass der englische Rasen zurechtzustutzen ist, und der Saugroboter könnte das Tigerfell von letzten Krümeln des Teegebäcks befreien.
Gerade Küchengeräte mit Smart-Funktionen sind ein Einstiegsprodukt auch für die ältere Generation. Laut D21 Digital-Index – gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – sagen in der Altersklasse 50 plus immerhin 18 Prozent, dass sie eine intelligente Küchenmaschine bereits nutzen oder dies künftig tun wollen.
Bekäme Butler James all diese Arbeiten abgenommen, wäre er zwar nicht arbeitslos, doch er hätte dadurch mehr Zeit für andere Aufgaben. Als Gesellschafter ist James für Miss Sophie sicher ohnehin unabkömmlich. Bei der Feier selbst könnte er jeweils eine zweite Tischrunde „Cheerio, Miss Sophie“ angehen. Diese würde er vielleicht sogar unfallfrei überstehen, da er sich nun im Vorfeld in Ruhe Gedanken machen könnte, wo genau der Tigerkopf zu platzieren ist, um die vielen Stolperer zu vermeiden.
Die Gäste: Still alive zum Neunzigsten?
Die Freunde von Miss Sophie sind namentlich bekannt: Sir Toby, Admiral von Schneider, Mister Pommeroy und Mister Winterbottom. Allerdings sind die vier zum Jubeltag bereits verschieden. Aus heutiger Sicht sähe das eventuell anders aus. Vorausgesetzt sie sind etwa im selben Zeitraum wie ihre Freundin Miss Sophie geboren, dann wäre eine vollständige Runde zu fünft nicht abwegig. Vor allem, wenn die Männer aktuelle Möglichkeiten zur Gesundheitsvorsorge nutzen könnten. Der erste Cocktail der Party wäre für die meisten wohl ein Tabletten-Mix – für Herz, Kreislauf, Gedächtnis und Co. Die individuelle Mischung müssten sich die Herren nicht mühsam selbst zusammenstellen. Apotheken erledigen das inzwischen vollautomatisch, inklusive Blisterung. Dies hilft, dass Tabletten in der richtigen Dosis eingenommen werden.
Auch Wearables, die Herzfrequenz, Kalorienverbrauch oder gelaufene Schritte messen, können ein gesünderes und möglicherweise längeres Leben fördern. Mitunter lassen sich damit lebensbedroh-liche Zustände frühzeitig erkennen. Das wären durchaus gute Nachrichten für Miss Sophies Freunde. Allerdings erfreuen sich Wearables laut D21 Digital-Index 2017/2018 noch keiner großen Beliebtheit: Nur fünf Prozent der Befragten nutzen sie privat oder beruflich.