Dell-Kommentar zum Ende von 2G

Willkommen neue Welt!

15. Januar 2025, 7:00 Uhr | Jörg Schröper
„Das Aus von 2G ist besiegelt. Einige Unternehmen wird die Abschaltung kalt erwischen“, sagt Chris Kramar, Managing Director OEM Solutions DACH bei Dell Technologies.
© Dell Technologies

Die Telekom schaltet ihr 2G-Netz voraussichtlich bis zum 30. Juni 2028 komplett ab. Vodafone plant eine schrittweise Umstellung bis Ende 2030. Das Aus der alten Mobilfunktechnik wird einige Unternehmen kalt erwischen, sagt Chris Kramar, Managing Director OEM Solutions DACH bei Dell Technologies.

„2G, gibt’s das noch? Ja, gibt es. Zwar gilt die jüngste Mobilfunkgeneration 5G in der Industrie als die Schlüsseltechnologie schlechthin. Denn nur sie macht die ultraschnelle Vernetzung von Maschinen möglich, ohne die eine Kommunikation in Echtzeit nicht funktionieren würde. Viel häufiger als man denkt, ist jedoch 2G/GSM für Anwendungen im Bereich des Internet of Things und M2M (Machine to Machine) im Einsatz“, so der Dell-Manager weiter. Der Mobilfunkstandard, der fast schon nostalgische Gefühle weckt, wenn man an seine Entstehung in den 90er Jahren denkt, spiele in der modernen Industrie nach wie vor eine wichtige Rolle.

2G bleibt in der Industrie unverzichtbar – noch

Kramar weiter: „2G ist robust und funktioniert auch dort, wo neuere Technologien manchmal schwächeln – in abgelegenen Gebieten, in abgeschirmten Fabrikhallen oder unter widrigen Wetterbedingungen. Die Netzabdeckung ist nahezu flächendeckend und das Protokoll einfach. Gerade für ältere Maschinen und simple Anwendungen, bei denen nur geringe Datenmengen übertragen werden, reichte das bisher völlig aus. Hochmoderne Netze mit einer Bandbreite, die Videostreaming in Ultra-HD erlaubt, sind hier gar nicht notwendig. Ein gutes Beispiel sind Notsysteme in Aufzügen und ähnliche Alarmtechnik.“

Schätzungsweise die Hälfte der installierten Geräte wird laut Kramer über das GSM-Netz betrieben und ist in den meisten Fällen weder 4G- noch 5G-fähig. Von der Abschaltung betroffen seien auch zehntausende Autos, die zwischen 1996 und 2016 gebaut wurden: Sie verfügen zwar über Notruf- und Telematik-Funktionen, aber nur auf Basis von 2G oder dem bereits abgeschalteten 3G. Eine sinnvolle und vor allem bezahlbare Aufrüstmöglichkeit auf neue Mobilfunkgenerationen fehlt derzeit. Nicht zu vergessen sind per Mobilfunk vernetzte Sensoren und Aktoren in Strom-, Wasser- und Gasnetzen. Aber auch Anzeigetafeln an der Straßenbahnhaltestelle oder Ultraschallgeräte im Krankenhaus funken nach wie vor mit 2G.

Ein notwendiger Umbruch für eine vernetzte Zukunft

Kramar: „Alle diese Geräte und Systeme nachzurüsten oder zu ersetzen, wird eine Mammutaufgabe sein, die hohe Investitionen und viel Arbeitszeit erfordert. Zu befürchten sind auch Lieferengpässe bei den für die Umrüstung benötigten Komponenten oder begrenzte personelle Ressourcen bei den Dienstleistern. Deshalb sollten sich Unternehmen nicht zu viel Zeit lassen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die für sie passende Lösung zu finden. Aber selbst bei bester Vorbereitung wird sich die eine oder andere über GSM realisierte Datenverbindung erst nach der Abschaltung des 2G-Netzes bemerkbar machen – nämlich dann, wenn es zu Ausfällen kommt.“

Der Übergang werde ohne Frage ein Kraftakt. „Aber er ist auch ein notwendiger Schritt in eine Welt, in der sich IoT- und M2M-Anwendungen ungehindert entfalten können. Jetzt gilt es, die Weichen zu stellen: Raus aus 2G und rein in die neue, vernetzte Zukunft.“, so Kramar abschließend.
 

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Dell Technologies

Weitere Artikel zu Mobilfunk-Dienste

Matchmaker+