Nicht nur bei den Plattformen und den Shops gab es im letzten Jahr deutliche Veränderungen, auch die Interessen der mobilen Internetnutzer haben sich stark verändert: Standen im März letzten Jahres bei den Apps noch Games mit 46 Prozent an erster Stelle, sind es jetzt Applikationen aus den Bereichen Musik und Social-Networks (je 22 Prozent), die am meisten genutzt werden. Games sind dagegen auf den dritten Platz gerutscht (11 Prozent). Social-Network-Applikationen werden nach Meinung der Experten weiter an Beliebtheit zunehmen und 2013 mit 40 Prozent die am meisten genutzten Apps ausmachen.
Ihre Position halten konnten Apps aus dem Bereich „Content und Information“; sowohl Anfang 2010 als auch heute sehen die Experten diese als am zweithäufigsten genutzte App. Gute Prognosen bekommen auch Location-Based-Services: Nach Social-Networks sollen sie 2013 die am häufigsten genutzten Apps stellen und sind der von den Experten mit 65 Prozent am häufigsten genannte zukünftige Anschaffungsgrund für Smartphones.
„Es zeichnet sich ab, dass Vernetzung und lokaler Nutzen die Stärken des mobilen Internets sind“, erläutert Dr. Bettina Horster. „Ein weiterer stabiler Pfeiler bei den Nutzungsgewohnheiten ist der Content, Business-Apps werden dagegen weniger nachgefragt und verlieren zukünftig sogar an Bedeutung.“
Mobile Spiele könnten aber auch wieder aufholen: Dass leistungsstärkere Geräte ein wichtiger Treiber für Mobile-Games sind, glauben rund 49 Prozent der Befragten. Damit sind die Endgeräte für die Entwicklung mobiler Spiele weit wichtiger als Spielformen oder Preise. In drei Jahren wird dann auf dem Handy genauso viel gespielt an der Konsole (jeweils rund 43 Prozent), während das Spielen am Rechner auf den dritten Platz rutscht (14 Prozent).
Auch beim Bezug von mobilen Apps haben sich die Nutzergewohnheiten gewandelt: Die Zahlungsbereitschaft ist stark gesunken. War Anfang 2010 noch die Hälfte der Befragten bereit, bis zu fünf Euro für eine Applikation zu zahlen, sind es jetzt nur noch knapp 43 Prozent. „Die kritische Schwelle bewegt sich derzeit bei etwa einem Euro“, sagt Dr. Bettina Horster. „Das wird für immer mehr Nutzer die magische Grenze für den Preis einer App.“ Die meisten Befragten (40 Prozent) nutzen dabei zwischen fünf und zehn verschiedene Apps pro Woche.
Für die Qualitätssicherung von Applikationen sehen die Befragten zunehmend die Nutzer verantwortlich: rund 27 Prozent finden, es sei keine Qualitätssicherung in den Shops nötig, da der User selbst merkt, welche Apps gut sind, 20 Prozent meinen, verschieden bepreiste Qualitätsstufen werden das regeln. Den Shopbetreiber dagegen sehen 20 Prozent weniger als im Vorjahr (2010: 73 Prozent, heute: 52 Prozent) in der Verantwortung.