O2 blickt auf ein bewegtes Jahr zurück: Neben der Hansenet-Übernahme wurde das neue Tarif-Konzept O2o eingeführt und der Netzausbau eifrig vorangetrieben. Thorsten Haeser, seit Anfang Mai neuer Geschäftsführer Privatkundenvertrieb, erklärt im Gespräch mit CRN, was die Veränderungen für die Partner des Mobilfunkanbieters bedeuten.
CRN: Seit einem Jahr gibt es nun den Tarif O2o. Nicht nur für die Kunden bieten Sie damit ein neues, verbrauchsbasiertes Abrechnungsmodell, sondern auch bei der Vertriebspartnern haben Sie einen Paradigmenwechsel von der einmaligen Verkaufsprovision hin zu einer fortlaufenden Umsatzbeteiligung eingeleitet. Welches Zwischenfazit können Sie hier ziehen?
Haeser: O2o ist zunächst einmal einer der erfolgreichste Tarif, den O2 jemals gelauncht hat. In einem Jahr haben wir damit über 1,3 Millionen Neukunden gewonnen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Erfolg und haben mit O2o definitiv den richtigen Schritt gemacht.
Der Fachhandel musste sich erst an das Konzept gewöhnen, hat dann aber gut verstanden, was für ihn der Benefit ist. Wir sind hier gemeinsam mit dem Fachhandel einen neuen Weg gegangen. Die Händler partizipieren nun am Erfolg, das ist ein anderes Modell als früher.
CRN: Dennoch gibt es Stimmen im O2-Channel – vor allem unter den freien Mobilfunk-Fachhändlern – die sich kritisch mit der Modell O2o auseinandersetzen…
Haeser: Es gibt immer unterschiedliche Haltungen und Einstellungen. Es gibt Händler, die mit O2o hochgradig erfolgreich sind und mehr als vorher verdienen. Bei anderen läuft das Geschäft wie früher. Gerade freien Händler ist es wichtig das Geld gleich in der Kasse zu haben. Für diesen, ist O2o nun einmal schwerer, für Händler mit einem längeren Atem dagegen besser. Es schalten auch nicht alle unsere Vertriebspartner O2o, einige machen lieber weiterhin Lauffrist-Verträge und das ehr erfolgreich. Das ist auch in Ordnung so.
CRN: Sie haben den Unterschied zwischen festen O2-Partnern und freien Mobilfunk-Fachhändlern angesprochen. Was sagen Sie dazu, wenn freie Händler über eine Benachteiligung gegenüber den O2-Partnershops klagen?
Haeser: Es ist nun einmal ein Unterschied, ob sich ein Partner zu 100 Prozent an O2 bindet. Und deshalb haben wir ein Interesse daran, die Händler zu einem möglichst hohen Commitment auf O2 zu bewegen. Im Gegenzug fühlen natürlich auch wir uns mehr verpflichtet, als bei Händlern, die mit mehreren Mobilfunk-Anbietern zusammenarbeiten.