Die Vernetzung medizinischer Geräte verbessert die Patientenbetreuung und spart Kosten. Was Lösungsanbieter und Krankenhäuser beachten sollten.
Die Anzahl der medizinischen Geräte, die elektronische Daten produzieren, wächst stetig. Selbst Vorrichtungen, die früher rein mechanischer Natur waren, werden verstärkt mit Sensoren versehen. Krankenhäuser profitieren davon, weil die daraus resultierende Datenerfassung nicht nur Kosten spart, sondern auch die Patientenversorgung verbessert. Hersteller medizinischer Geräte können sich durch gute Vernetzungsoptionen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und eine deutliche Verbesserung für Anwender, respektive Krankenhäuser und Patienten erreichen. Doch die Vernetzung medizinischer Geräte erfordert Fachkompetenz, denn es gilt einige Hürden zu überwinden. Geräte in Krankenhäusern waren früher isolierte Inseln. Diese Inseln an das Netzwerk anzubinden, verbessert die Effizienz der Datenerfassung. Konstant ermittelte Gerätedaten umfassen beispielsweise Vitalparameter und andere Informationen zur Physiologie des Patienten: Daten zur Arzneimittelverabreichung, darunter Dosis, Zeitplan oder Häufigkeit, sowie Daten zur Beatmungsbehandlung und viele andere wichtige Informationen, die Krankenhausmitarbeitern dabei helfen, eine optimale Versorgung für Patienten bereitzustellen.
Werden diese Geräte automatisch an eine elektronische Patientenakte (Electronic-Medical-Record, EMR) angebunden, übertreffen die verfügbaren Daten mit Blick auf Vollständigkeit, Aktualität und Genauigkeit bei weitem die manuell möglichen Aufzeichnungen durch das Krankenhaus-Per-sonal. Das bedeutet, Qualität und Sicherheit der Versorgung nehmen zu, während Zeit- und Kostenaufwand für die Erfassung und Darstellung der Daten erheblich sinken.
Hohes Marktpotenzial für CMDs
Jedes verbundene medizinische Gerät – Connected-Medical-Device (CMD) – kann pro Krankenschwester pro Tag vier bis 36 Minuten Arbeitszeit einsparen. Zudem werden bis zu 24 Fehler täglich bei der manuellen Dateneingabe verhindert. Das Durchschnittskrankenhaus nutzt heute Hunderte der in Abbildung 1 dargestellten gebräuchlichen Geräte, wobei es sich bei 85 Prozent um Infusionspumpen, physiologische Monitore und Vitalparameter-Monitore handelt. Im Prinzip sind bislang nur sehr wenige Geräte derzeit an ein Krankenhausnetzwerk angebunden. Doch der Markt ist da. Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, könnte die Anzahl der verbundenen medizinischen Geräte in Krankenhäusern leicht um das Zehnfache wachsen.
Funktionen, die klinische Entscheidungen unterstützen – Clinical-Decision-Support, (CDS) – sind der wichtigste Vorteil von EMR-Systemen. Dazu gehören die Auswahl und Dosierung von Arzneimitteln, elektronische Verordnungsprofile sowie automatische Benachrichtigungen bei Laborergebnissen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, von denen viele jedoch noch detailliertere Daten erfordern.
Bisher war die Menge der erforderlichen Datensammlung für die meisten Krankenhäuser einfach nicht bezahlbar. Neue, hochwertige CDS-Anwendungen beinhalten klinische Überwachungssysteme, die große Mengen klinischer Daten prüfen und Patientenrisiken aufzeigen, um die Versorgung in Echtzeit anzupassen. CMDs können so die Kosten der Datenerfassung für diese Systeme erheblich reduzieren, was sie für viele Krankenhäuser nun erstmals zu einer echten Alternative macht.
Doch um das Potenzial zu nutzen, brauchen sie die Unterstützung von Herstellern. Trotz der beträchtlichen Vorteile von CMDs erleben Krankenhäuser und Anbieter medizinischer Geräte immer wieder Frustration angesichts der technischen und operativen Hürden bei der Anbindung ihrer Geräte.
Dazu zählt die Übersetzung von Gerätedaten aus zahlreichen proprietären Formaten in für EMRs und andere Informationssystemen lesbare und verständliche Angaben.
Die meisten Krankenhäuser müssen sich Gerät für Gerät mit diesem Problem befassen, da jeder Geräteanbieter über sein eigenes proprietäres Datenformat verfügt. Die Anbindung wird immer schwieriger. Einige spezialisierte Anbieter integrieren deshalb Übersetzungssoftware in ihre Module. Diese Lösungen können Daten in HL7 und andere Standardformate übersetzen.