Welche neuen Anforderungen im Zuge der Digitalisierung auf das Geschäfts- und vor allem das IT-Management zukommen, beleuchtete schließlich noch Dr. Thomas Endres, der Vorsitzender des Präsidiums von Voice - Bundesverband der IT-Anwender. Er sieht als vordringlichste Aufgabe, dass Unternehmen den bestehenden Betrieb wie auch die kreative Weiterentwicklung parallel organisieren. „Vom CEO über den Aufsichtsrat bis zum CIO muss Einigkeit bestehen, dass auf der einen Seite der Betrieb und die kontinuierliche Weiterentwicklung sichergestellt sind, aber auf der anderen Seite neue Entwicklungen und radikale Innovation professionell etabliert werden.“
Noch gibt es etliche Hürden zu beseitigen
Auch wenn die Vielzahl der genannten Beispiele ein recht positives Licht auf die Entwicklung der Digitalisierung werfen, so kamen in der Runde doch auch noch viele Hürden und Probleme zur Sprache, die die Umsetzung nach wie vor behindern. Das beginnt beim altbekannten Thema Gesetze und Verordnungen, auf die Schwarzer noch einmal hinwies: „Aktuell kämpfen wir noch mit hunderten von Schrifterfordernissen in den Gesetzen, die uns zu Papier und Bleistift zwingen.“ Karaman wies darauf hin, dass neben der bereits existenten Technologie vor allem das Umdenken in den Köpfen sehr wichtig sei: „Aktuelle Geschäftsmodelle vieler Unternehmen sind von disruptiven neuen Wettbewerbern bedroht, die nicht nur digitale Technologien einsetzen, sondern in ihren Entscheidungsprozessen auch sehr agil sind. Manchmal wird bei uns zu lang diskutiert, zu welcher Kostenstelle ein Digitalisierungsprojekt gehört, statt eine innovative Idee zeitnah umzusetzen.“
Aus Sicht von Werner ist vor allem Multi-Cloud-Management eine aktuelle Herausforderung, die die Anwender gelöst haben wollen: „Die Unternehmen wollen keinen Vendor Lock-In, sondern eine Management-Infrastruktur, die ihnen die Verwaltung unterschiedlichster Cloud-Services über eine Verwaltungskonsole ermöglicht.“ Gerhards sieht bei der Security die Anwender permanent gefordert, die Themen Detection und Prevention auf dem Schirm zu haben. Und beim Blick auf das Datenmanagement fordert Milde einen Bewusstseinswandel bei den Anwendern: „Unternehmen müssen nicht nur die Bedeutung der Daten für zukünftige Geschäftschancen verstehen, sondern auch die Ressourcen entsprechend nutzen, indem sie die Mitarbeiter miteinander verbinden.“
… und am Schluss noch eine Definition der Digitalisierung
Was die Definitionsfrage betrifft, hat Endres der Runde eine schlüssige und überzeugende Erklärung geliefert: „Digitalisierung ist das Ergebnis mehrerer paralleler Impulse. Das ist zum einen die Technologie, die uns heute sehr viel mehr ermöglicht, zum Beispiel künstliche Intelligenz. Dazu gesellen sich digitale Geschäftsmodelle, die eine früher unmögliche, komplexe Kombination aus Geschäftsprozessen organisieren. Und außerdem sind sowohl die Consumer-Märkte als auch die B2B-Märkte reif für ganz neuartige Dinge.“