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Befragung deutscher Unternehmen

Sicherheit in öffentlichen Einrichtungen wichtig

Autor:Folker Lück • 23.3.2016 • ca. 1:50 Min

Den in vielen Fällen noch zögerlichen Investitionen steht wiederum eine andere Erkenntnis der Studie gegenüber: Die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, dass für ihre eigenen Kunden IT‐Sicherheit ein »sehr wichtiges« Thema sei. Jedes fünfte Unternehmen sagt, dass die Cybersicherheit sogar eine »entscheidende« Voraussetzung für ihre Kunde sei. Nur neun bzw. sechs Prozent der Unternehmen gaben an, dass IT-Sicherheit »den Kunden eher unwichtig« bzw. »den Kunden egal« ist. Am sensibelsten in Sachen IT-Sicherheit ist erwartungsgemäß der öffentliche Dienst. Datenschutz und Datensicherheit spielen hier eine sehr große Rolle. Auf den nächsten Plätzen folgenden das produzierende Gewerbe, die IT- und Automobilbranche.

»Neben der Produktqualität und dem Kundenservice wird die IT-Sicherheit von Unternehmen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor in vielen Branchen. Verbraucher und Geschäftskunden wollen sich darauf verlassen können, dass ihre Daten sicher sind«, erklärt Security-Experte Thorsten Henning. »In vielen Branchen müssen die Unternehmen sich eine Reputation als vertrauenswürdiger Absender und Adressat von Daten aufbauen. Gerade bei Zulieferern ist das ein wichtiges Thema, denn deren Kunden wollen sich beim Datenaustausch keine Malware einfangen. Dies erfordert oft eine komplette und fortwährende Analyse der bestehenden IT‐ Infrastruktur unter dem Gesichtspunkt der Cybersicherheit«.

Palo Alto Networks fragte auch danach, ob sich die Unternehmen durch ihren Standort in Deutschland mehr oder weniger gefährdet sehen als Unternehmen in anderen Ländern. Knapp über die Hälfte der Unternehmen gab an, der Standort in Deutschland hätte keinen Einfluss auf die Bedrohungslage. 16 Prozent der Befragten fühlen sich durch den Standort sicherer. 15 Prozent hingegen sehen sich dadurch gefährdeter.

Aufschlussreich ist auch das Ranking der aktuell größten Bedrohungen der IT‐Sicherheit. Das Fehlverhalten von Mitarbeitern wird als größte Gefahr erachtet, gefolgt von gezielten Attacken über das Internet, Phishing und APTs (Advanced Persistent Threats). Auf Platz fünf folgt Scareware. Auf den hinteren Rängen landeten Bedrohungen wie Industriespionage, Social Engineering, Ransomware, Software‐Bugs, mangelnde Transparenz, Drive By Exploits, Schwachstellen und App ID. Dies könnte sich aber vor dem Hintergrund der jüngsten Ransomware‐Attacken auf Windows- und Apple-User ändern.

Von welchen Personengruppen die größten Bedrohungen ausgehen, sollten die Befragten ebenfalls beantworten. Hier rangieren cyberkriminelle Vereinigungen vor den eigenen Mitarbeitern und Fremde Staaten / Geheimdienste. Danach folgen Wettbewerber und Script-Kiddies. Vor allem die IT‐Branche und das produzierende Gewerbe sehen cyberkriminelle Vereinigungen als größte Gefahr für ihre IT-Sicherheit. In einer gemeinsamen Studie mit dem Ponemon-Institut hat Palo Alto Networks passend dazu vor wenigen Wochen in Europa und den USA Hacker nach ihrem Vorgehen, ihrer Motivation und ihren Einnahmen befragt.