Obwohl TLS 1.3 (Transport Layer Security) im August 2018 von der Internet Engineering Taskforce ratifiziert wurde, gibt es noch immer keine weit verbreitete Anwendung. Wohl weniger als 10 Prozent der Websites weltweit verwenden TLS 1.3. TLS 1.3 konzentriert sich in erster Linie auf die Geschwindigkeit und Sicherheit von Verbindungen. TLS 1.2 ist immer noch das meistgenutzte Protokoll im Internet und wird auch im Jahr 2020 die führende TLS-Version bleiben, die weltweit im Einsatz ist, da sie bislang keine Schwachstellen aufweist und zudem PFS (Perfect Forward Secrecy) unterstützt.
Im Allgemeinen ist das Internet sehr langsam, wenn es um die Einführung neuer Standards geht. Umgekehrt werden ECC-Chiffren (Elliptical Curve Cryptology) zu mehr als 80 Prozent übernommen, da ältere Chiffren, wie zum Beispiel RSA-Chiffren, zunehmend verschwinden.
Entschlüsselung wird zum Standard
TLS-Entschlüsselung wird im Jahr 2020 zum Standard, da Angriffe vermehrt Verschlüsselungsmethoden für Infizierungen und Datenverluste nutzen. Da die Entschlüsselung weiterhin ein rechenintensiver Prozess bleibt, wird die Leistungseinbuße der Firewall weiterhin mehr als 50 Prozent betragen. Auch in diesem Jahr werden die meisten Unternehmen weiterhin viel für die SSL-Entschlüsselung zahlen, da ihre Sicherheitsteams nicht über das erforderliche Know-how verfügen.
Um die Herausforderungen an die Firewall-Performance und den Mangel an qualifiziertem Personal zu meistern, müssen Unternehmen dedizierte Entschlüsselungslösungen als effiziente Option einführen, da die nächste Generation von Firewalls (NGFWs) ihre integrierten Entschlüsselungsfunktionen weiter optimiert.
Unternehmen müssen sich für Cyberangriffe wappnen
Cyberangriffe sind die neue Realität. Auch dieses Jahr wird neue Sicherheitsbedrohungen, Datenlecks und betriebliche Herausforderungen mit sich bringen, die dafür sorgen, dass Unternehmen, Verwaltungen und Verbraucher stets auf der Hut sein müssen. Im Jahr 2020 wird sich die Situation besonders durch die Umstellung auf 5G-Mobilfunknetze und den enormen Anstieg von Internet of Things (IoT)-Geräten weiter verschärfen, sowohl bei Verbrauchern als auch bei Unternehmen. Das Potential für massive und weit verbreitete Cyberbedrohungen nimmt dadurch exponentiell zu.
Deswegen ist es notwendig, dass sich Unternehmen und Sicherheitsanbieter darauf konzentrieren, die Sicherheitsbedürfnisse der Branche zu analysieren und zu verstehen und in Lösungen und Maßnahmen zu investieren, die ihnen bessere Chancen bei der Abwehr der sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungslandschaft ermöglichen.
Heiko Frank, Principal System Engineer bei A10 Networks