In Hamburg hat der 8. Nationale IT-Gipfel der Bundesregierung stattgefunden. Die halbe Regierung war dort, aber einmal mehr zeigte sich, dass Politik und IT in zwei getrennten Welten leben.
»Das Internet ist für uns alle Neuland«. Spätestens seit Angela Merkel im Juni 2013 im Rahmen eines Besuchs des amerikanischen Präsidenten Barak Obama diesen Satz sagte, wurde deutlich, wie weit Politik- und IT-Welt auseinander liegen.
Einmal mehr zeigte sich das auch auf dem diesjährigen IT-Gipfel der Bundesregierung, zu dem mehr als 800 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in die Hansestadt gereist waren. Seitens der Bundesregierung reiste das halbe Kabinett an: Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel kamen auch Arbeitsministerin Andrea Nahles, Forschungsministerin Johanna Wanka, Innenminister Thomas de Maizière, Gesundheitsminister Hermann Gröhe und Maut-Minister Alexander Dobrindt. Hier kommt die Frage auf, ob wirklich alle Polit-Stars etwas zum Thema beizutragen haben, oder ob es in erster Linie darum ging, sich vor den Medien ins rechte Licht zu rücken.
Welche Kernziele die Regierung in Sachen IT erreichen will, brachte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel in seiner Eröffnungsrede auf den Punkt: »Insbesondere die traditionell starken Industriezweige wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Automobilbau sollen stärker … einbezogen werden, was die Einrichtung einer Plattform ‚Industrie 4.0’ unterstreichen soll. Die digitale Wirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, den wir mit zahlreichen Programmen und Maßnahmen weiter unterstützen möchten. Dafür wird das Bundeswirtschaftsministerium bis 2018 ca. 430 Millionen Euro aufwenden«.
Vorgestellt wurden erste Ergebnisse des Monitoring-Reports »Digitale Wirtschaft 2014«. Demnach belegt die Digitale Wirtschaft Deutschlands im 15-Länder-Vergleich den fünften Platz: Bei den Umsätzen erreicht Deutschland mit einem Anteil von 4,3 Prozent an den weltweiten Umsätzen Platz fünf. Bei der Nutzung von neuen Technologien in Unternehmen liegt Deutschland im 15-Länder-Vergleich auf Rang vier. Nachholbedarf hat Deutschland beim Export von IT- und Telekommunikationslösungen. Hier liegt der Anteil an allen Exporten nur bei knapp neun Prozent, was dem zwölften Rang im internationalen Vergleich entspricht.