Cyberkriminalität
Eine Frage der Identität
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Neuland im Identitätsmanagement
In der heutigen Wirtschaft wird es jedoch immer schwieriger, sämtliche Daten zu verwalten und zu wissen, wer Zugriff auf sie hat. Das ist auch kein Wunder: Schließlich wird die Menge der erzeugten Daten bis 2025 auf mehr als 463 Milliarden Gigabyte pro Tag wachsen. Wie eine aktuelle SailPoint-Studie zur Identity Governance ergab, haben 48 Prozent der Unternehmen nur eingeschränkten oder gar keinen Überblick darüber, wer auf ihre Daten zugreift. Unternehmen, die die neuesten Machine-Learning- und intelligenten Technologien einsetzen, gelten als hochmodern und wachstumsorientiert, wobei sie allerdings oft nicht geklärt haben, wie sie diese neuen Identitäten verwalten werden. Beispielsweise sind Tech-First-Unternehmen wie Amazon und Netflix hervorragend in der Lage, mithilfe fortschrittlicher Lernalgorithmen ihren elektronischen Handel oder ihre Content-Produktion voranzutreiben. Und tatsächlich verfolgen Unternehmen aus den verschiedensten Branchen heute eine technologieorientierte Strategie, sodass sich automatisierte Prozesse und Interaktionen mit künstlicher Intelligenz zu einem Markenzeichen des modernen Arbeitsplatzes entwickeln.
Mit Bots und maschinellem Lernen tut sich für das Identitätsmanagement Neuland auf. Bisher haben die Unternehmen ihre Programme für Identitätsmanagement auf drei Hauptnutzergruppen konzentriert: Mitarbeiter, Dienstleister und Partner. In der neuen Geschäftswelt gibt es jedoch eine neue Form von Identitäten: nichtmenschliche Nutzer, die moderne Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Die Verwaltung dieser neuen Identitäten ist ein wichtiger neuer Bereich des Identitätsmanagements, und Unternehmen können es sich nicht leisten, ihn aus ihren heutigen und künftigen Identitäts- und Sicherheitsstrategien auszuklammern.
Was Identity Governance bieten sollte
Als Teil einer modernen Identitiy Governance muss eine Plattform für Identitätsmanagement Funktionen für risikobasierte Alarme zur Verfügung stellen, damit das Unternehmen verdächtige Aktivitäten erkennt und in Echtzeit über Verstöße informiert wird. Die Plattform muss Machine-Learning-Technologien, Analysen und Informationen bieten, sodass das Unternehmen Abläufe zunehmend automatisieren und fundiert entscheiden kann, wie seine sensiblen Datendateien und Anwendungen am besten geschützt werden können.
Die Plattform sollte über ein automatisiertes, integriertes Alert-Management-Framework verfügen, mit dem sich auf einfache Weise Regeln konfigurieren lassen, die auf einzelnen Aktivitäten, auf einem Schwellenwert für mehrere Aktivitäten oder auf dem Zugriff auf bestimmte Ressourcen basieren. Die nächste Generation des Identitätsmanagements muss Unternehmen vorausschauende Modellierung, adaptive Sicherheit und Alarme in Echtzeit bieten.
Ein umfassender Ansatz für Identity Governance ermöglicht Unternehmen, Erkenntnisse und Informationen zu allen seinen Anwendungen und Dateien zu nutzen, um Sicherheitslücken und Risiken proaktiv zu reduzieren. Zugleich werden damit auch Cloud-Initiativen unterstützt.
Der Optimalfall wird sein, dass die Identität für Unternehmen zur „einzigen Quelle der Wahrheit“ (Single Source of Truth) wird, die heute und in Zukunft Sichtbarkeit und Kontrolle gewährleistet. Nie hatte Identität eine größere strategische Bedeutung als heute. Sie ist definitiv zur Chefsache geworden. Angesichts dieser Entwicklung sind laufende Innovationen für das Identitätsmanagement unerlässlich. So können Unternehmen ihre digitalen Identitäten effizient und sicher verwalten, die digitale Transformation zuversichtlich vorantreiben – und Cyberkriminelle vom Schlag eines Pablo Escobar zuverlässig bekämpfen.
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